„Braucht Ihr Holz in der Burg?“ Als Holzfäller verkleidete Soldaten schlichen sich 1356 in die Festung Chateau de Fougeray ein. Der Coup gelang, die Burg fiel.
Einsatzkommandos

Die James Bonds des Mittelalters

Geheime Kommandooperationen, Verrat, Sabotage, Tricks und Finten führten schon im Mittelalter zu schnellerem Erfolg als ein teurer Feldzug. Eine Geschichte der frühen Einsatzkommandos zeigt: Den „schmutzigen Krieg“ hat es schon immer gegeben.

Mehl und Brot – darauf war ein Heer im Mittelalter angewiesen. Prekär konnte das werden, wenn man sich auf fremdem Territorium befand. Mehl war in vorindustriellen Zeiten fast nicht transportabel, so musste das Getreide nahe beim Verbraucher gemahlen werden. Für den Nachschub waren Mühlen daher genauso wichtig wie Getreide, das ungemahlen zu Verdauungsproblemen führte. Verteidiger, die auf eine Strategie der verbrannten Erde setzten, waren daher bemüht, die Mühlen zu zerstören, um den Invasoren Probleme zu bereiten.

So erging es auch dem Habsburgerkaiser Karl V. bei seinem Feldzug gegen die Franzosen 1536. Alle Mühlen fand er zerstört vor, die Mühlsteine waren zerschlagen. Doch eine existierte noch, die Mühle von Auriol in der Nähe von Marseille. Sie versorgte nun den gesamten kaiserlichen Haushalt und seine Soldaten. Höchst ärgerlich für die Franzosen. In das besetzte Gebiet ein Kommando zu schicken, um die Mühle niederzubrennen, glich einer Selbstmordaktion. Das lehnten alle Kommandanten ab, nur der unbekannte und völlig verarmte Infanterieoffizier Blaise de Monluc nicht. Er hatte sich schon früher für kleine Stoßtrupps gemeldet, die waghalsige Angriffe ausführten. So auch diesmal.

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