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Die FPÖ kampagnisiert gegen GIS-Gebühren

(c) Die Presse (Fabry)
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Der "beste Weg" für die Finanzierung des ORF wäre laut Hofer ein Abo-Modell. Eine Petition zur Abschaffung der Gebühr ist schon online.

Die Freiheitlichen haben am Montag ihre Kampagne gegen die GIS-Gebühren gestartet. Neben einer Onlinepetition zur Abschaffung der Gebühren wird die FPÖ auch eine Informationskampagne über die Nutzung des ORF ohne Gebühren lancieren, und zwar auf "legalem Wege", erklärte FPÖ-Chef Norbert Hofer.

So würden etwa derzeit schon Firmen Monitore ohne Empfangsteil anbieten, also Geräte auf denen "völlig legal" Inhalte gestreamt werden könnten, "ohne auch nur einen Cent an GIS zu zahlen", so Hofer. Die zweite Möglichkeit sei, sich den Tuner fachmännisch ausbauen zu lassen.

Unterstützungserklärungen für die FPÖ-Kampagne könnten ab heute unterschrieben werden, betonte Hofer, der diesbezüglich auf große Unterstützung in der Bevölkerung hofft. Aktuell stehe man vor der Situation, dass der ORF wie ein Pay-TV funktioniere, man sich aber nicht frei entscheiden könne, sondern vom Staat gezwungen werde, sobald man einen Fernseher besitzt, so der FPÖ-Chef. Dieses Modell sei mehr als überholt. Mit der ÖVP sei daher die GIS-Aufhebung schon vereinbart gewesen, aber dazu ist es bekanntlich nicht mehr gekommen. Hofer ortete jedoch nach wie vor Kräfte in der Volkspartei, die das so sehen würden. Das aktuelle türkis-grüne Regierungsprogramm halte hingegen am derzeitigen Modell fest.

Fehlende Ausgewogenheit in der Berichterstattung

Der "beste Weg" für die Finanzierung des ORF wäre laut Hofer ein Abo-Modell. Gleichzeitig sollte eine Förderung der öffentlichen Hand für öffentlich-rechtliche Inhalte eingeführt werden. In deren Genuss sollten dann aber alle Sender kommen, also auch die privaten, sobald sie entsprechende Inhalte in ihrem Programm haben.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz bekrittelte vor allem die seiner Ansicht nach fehlende Ausgewogenheit und Fairness in der Berichterstattung des ORF, vor allem gegenüber den Freiheitlichen, sowie die Qualität des Programms im Allgemeinen. Insgesamt stünden einem "riesigen Budgettopf fragwürdige Leistung" gegenüber. Auch brauche es mehr Transparenz, was die Gehälter der ORF-Führung anbelangt, und eine Diskussion über die Nebeneinkünfte von Journalisten, so Schnedlitz.

Als zweite und dritte Säule der Kampagne sollen eine parlamentarische Initiative mit entsprechenden Anträgen und die Einbeziehung der Bevölkerung folgen. Letzteres könne bis hin zu einem Volksbegehren gehen, das eine komplette Reform des ORF fordert. Nicht der Erfolg der Kampagne, sondern das Verhalten der Regierungsparteien soll Maßstab sein, ob letzter Schritt notwendig sein wird.

An Stiftungsratschef Norbert Steger, über den es parteiintern im vergangenen Jahr Diskussionen gab, will Hofer indes festhalten: "Ich sehe keinen Grund, warum wir eine Änderung vornehmen sollten." Schließlich würden die Freiheitlichen bei einer Ablöse gleichzeitig den Vorsitz verlieren.

(APA)

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