Bis der erste Patient in Österreich positiv auf Covid-19 getestet wird, war nur eine Frage der Zeit. Wie sich Österreich auf die mit dem Virus infizierten Patienten vorbereitet.
Wien. Die Bilder aus Italien erinnern an Dystopien, wie man sie aus Filmen kennt. Das öffentliche Leben steht still, via Social Media verbreiten sich Bilder leer gekaufter Regale, von Menschen mit Atemschutzmasken, die sich vor Supermärkten anstellen – und die Zahlen der Infizierten steigen sprunghaft an. Auch diesseits des Brenners vermitteln die Reaktionen Dramatik: ABC-Kompanien des Bundesheeres bereiten sich auf Einsätze vor, bei einer Pressekonferenz tragen Bundeskanzler Sebastian Kurz, Innenminister Karl Nehammer, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Franz Lang, der Generaldirektor für Öffentliche Sicherheit gemeinsam an, um zu vermitteln, man bereite sich auf alles vor. Grenzkontrollen, Ausgangssperren – ausgeschlossen ist nichts mehr.
1. Ist die aktuelle Reaktion auf die Situation angemessen – oder ist das schon eine Hysterie?
„In Italien wurden alle Maßnahmen getroffen, die erforderlich sind. Auch, dass Menschen in betroffenen Gebieten angewiesen wurden, zuhause zu bleiben war erforderlich“, sagt Judith Aberle vom Zentrum für Virologie der Med Uni Wien. „Wir verfolgen die Situation mit größter Aufmerksamkeit. In Österreich überwachen wir die Aktivität respiratorischer Viren per Surveillance System – das es auch in anderen Ländern gibt. So wird etwa bei Grippepatienten mitgetestet, ob dieser am Coronavirus erkrankt ist, um eine Verbreitung schnellstmöglich zu erkennen.