Bozen

Südtirol hat seinen ersten Coronavirus-Fall

Italienische Polizisten mit Mundschutz
Italienische Polizisten mit MundschutzAPA/AFP/MARCO SABADIN
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Ein junger Mann, der beim ersten Versuch negativ getestet worden war, wies bei einem zweiten Test ein positives Ergebnis auf. In der Lombardei gibt es das siebte Todesopfer.

Das Land Südtirol hat Montagabend in Sachen Coronavirus von einem "ersten, wahrscheinlichen Fall" in der autonomen Provinz gesprochen. Es handle sich um einen jungen, in Südtirol ansässigen Mann, der "derzeit keine Symptome aufweist", wie die geschäftsführende Primaria der Abteilung für Infektionskrankheiten des Landeskrankenhauses, Greta Spoladore, erklärte. Er werde derzeit stationär behandelt.

Die Symptomlosigkeit zeige, dass "die Viruslast niedrig ist. Auch das ist ein gutes Vorzeichen, auch wenn die nächsten Tage und Stunden entscheidend sein werden", wie Elisabetta Pagani vom Laboratorium für Mikrobiologie und Virologie hinzufügte. Der Mann hatte sich in den vergangenen Tagen von sich aus an die Einheitliche Notrufnummer 112 gewandt, nachdem er von den Hygienediensten des Gebietes, in dem er sich aufgehalten hatte (Castiglione d'Adda), kontaktiert worden war. Der erste Test sei negativ ausgefallen der zweite hingegen positiv, hieß es in einer Aussendung des Landes Montagabend.

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>>> „Situation in Mailand ist außer Kontrolle“

Die Polizei transportiert die Probe daraufhin nach Rom. Dort soll innerhalb der nächsten 48 Stunden eine dritte Überprüfung vorgenommen werden. "Nach dem positiven Ergebnis des zweiten Tests haben die epidemiologischen Untersuchungen bereits begonnen. Die Personen, die mit ihm in Kontakt standen, werden kontaktiert und untersucht. Diejenigen, die als enge Kontaktpersonen eingestuft werden, werden - sollte sich ein positiver Befund bestätigen - isoliert und epidemiologisch überwacht", teilte Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli mit.

Sieben Tote in Italien

Bei dem Mann dürfte es sich um die neunte in Südtirol kontrollierte Person handeln, bei der sich wie bei den anderen der Verdacht zunächst nicht bestätigt hatte. In ganz Italien sind damit bisher sieben Tote und 229 Infizierte nach Angaben des italienischen Zivilschutzes in Zusammenhang mit der in Norditalien ausgebrochenen Coronavirus-Epidemie registriert worden. Eine Person sei am Coronavirus genesen, teilte Italiens Zivilschutzchef Angelo Borrelli mit.

>>> Italien auf der Suche nach dem "Patienten Null"

Weltweit mehr Fälle

Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten steigt in allen betroffenen Ländern. In China, wo die Krankheit ihren Ausgang genommen hat, gab es 508 neue Infektionen und 71 Todesopfer. Damit liegt die Zahl der Erkrankten bei 77.658, die Zahl der Toten bei 2.663. In Korea gab es 60 neue Infektionen, vor allem bei Mitgliedern einer christlichen Sekte. In Spanien wurde der zweite Infizierte gemeldet.

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(APA)

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