Offiziellen Angaben zufolge sind „nur“ 95 Personen infiziert. Nach China ist hier die Sterblichkeit wohl am höchsten.
Teheran/Istanbul/Wien. Die Valiasr-Straße, die sich ellenlang durch Teheran zieht, teilt die Stadt in einen noblen Norden und einen ärmlichen Süden. Doch dieser Tage eint beide ungleichen Pole der Einkaufsmeile mit den Platanen ein Merkmal: die Atemschutzmaske. Innerhalb kürzester Zeit, seit Bekanntwerden der ersten Fälle des Covid-19-Virus, haben sich die Teheraner Bürger mit Mundschutz eingedeckt. Gelegentlich sind Verkäufer am Straßenrand zu sehen, die ihre Höcker zu einem provisorischen Stand umfunktioniert haben, um die Masken zu veräußern.
Das Virus verbreitet sich schnell in der Islamischen Republik. Bereits seit dem Wochenende sind öffentliche Gebäude wie Kinos und Unis geschlossen; neben überlebensgroßen Bildern des kürzlich getöteten Generals, Qasem Soleimani, sind quer durch die Stadt Plakate zu sehen, die die Bevölkerung anhalten, sich die Hände zu waschen. In U-Bahnen werden die Haltestangen desinfiziert, Menschen sollen einander nicht mehr die Hände reichen.