Unruhen

Indien: Angst vor einem neuen Pogrom

Szenen der Verwüstung in einem muslimischen Viertel in Neu-Delhi: Religiös motivierte Gewalt in der indischen Hauptstadt hat einen neuen Höhepunkt erreicht.
Szenen der Verwüstung in einem muslimischen Viertel in Neu-Delhi: Religiös motivierte Gewalt in der indischen Hauptstadt hat einen neuen Höhepunkt erreicht.APA/AFP/SAJJAD HUSSAIN
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Bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Hindus starben in Neu-Delhi Dutzende Menschen. Auslöser der Gewalt ist ein hindu-nationalistisches Gesetz der Regierung.

Neu-Delhi/Wien. Die Männer sind mit Baseballschlägern, Eisenstangen und Steinen bewaffnet. In Gangs ziehen sie durch die engen Gassen des muslimischen Ashok-Nagar-Viertels im Nordosten Delhis. Sie tragen Stirnbänder in Safrangelb, der Farbe der Hindutva, des Hindu-Nationalismus. Reporter, die filmen wollen, werden angegriffen. Der Onlinekanal The Wire schafft es, ein Video zu drehen. Zu sehen ist eine verwüstete Moschee. Auf dem Minarett weht eine Fahne mit Hanuman, dem hinduistischen Affengott.

Szenen wie diese erinnern an Pogrome gegen Muslime oder Sikhs, an die dunkelsten Zeiten der jüngeren indischen Geschichte.

Schwere Auseinandersetzungen

Seit Sonntag ziehen hindu-nationalistische Banden durch muslimische Viertel, verprügeln Einwohner, zünden Autos aus, plündern Geschäfte, zertrümmern Fenster. Immer wieder kommt es zu Prügeleien mit muslimischen Gangs. Die Polizei wurde nun angewiesen, auf die Randalierer zu schießen.

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