Zuwanderung soll leichter möglich sein

Für Unternehmen soll es einfacher werden, qualifizierte Zuwanderer ins Land zu holen.
Für Unternehmen soll es einfacher werden, qualifizierte Zuwanderer ins Land zu holen. (c) Clemens Fabry
  • Drucken

Der Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte wird vereinfacht.

Wien. Der Fachkräftemangel sei das drängendste Problem, heißt es regelmäßig aus der österreichischen Wirtschaft. Die türkis-grüne Regierung will Abhilfe schaffen. Für Unternehmen soll es einfacher werden, qualifizierte Zuwanderer ins Land zu holen. Darauf einigte sich die Koalition am Mittwoch im Ministerrat. Konkret werden die Anforderungen zur Erlangung der Rot-Weiß-Rot-Karte, die sich an Arbeitskräfte aus Drittstaaten richtet, gelockert. Die Verfahren sollen verkürzt werden, Anträge rascher und unbürokratischer und auch online abgewickelt werden können.

Eine wesentliche Änderung betrifft die Gehaltsgrenzen. Wer die Rot-Weiß-Rot-Karte will, muss ein Mindestgehalt vorweisen können. Das soll für Studierende künftig entfallen. So sollen Menschen, für deren Ausbildung österreichische Steuermittel eingesetzt wurden, in die Lage versetzt werden, in Österreich zu arbeiten, heißt es sinngemäß im Ministerratsvortrag. Auch wenn sie nicht sofort nach ihrer Ausbildung eine Beschäftigung in ihrem Bereich finden. Über 30-Jährige müssen aktuell nachweisen, dass sie zumindest 3200 Euro brutto im Monat verdienen. Diese Grenze soll auf 2685 Euro gesenkt werden.

Arbeitszimmer für EPU

Änderungen sind auch für Ein-Personen-Unternehmen geplant. Arbeitszimmer sollen einfacher von der Steuer abgesetzt werden können. Aktuell müssen Selbstständige nachweisen, dass sie ihr Arbeitszimmer nur für die Arbeit und nicht privat nützen – was in der Praxis oft schwierig ist. Künftig sollen 1200 Euro im Jahr jedenfalls für ein Arbeitszimmer abgesetzt werden können, wenn für die Tätigkeit kein anderer passender Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Das soll 2021 mit dem ersten Teil der Steuerreform in Kraft treten. (hie)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.02.2020)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.