Politischer Aschermittwoch

"Liste Strache" statt DAÖ? FPÖ-Abspaltung sucht neuen Namen

ASCHERMITTWOCHTREFFEN DIE ALLIANZ FUeR OeSTERREICH (DAOe)
ASCHERMITTWOCHTREFFEN DIE ALLIANZ FUeR OeSTERREICH (DAOe)APA/HERBERT NEUBAUER
  • Drucken

Ein neuer Name für „Die Allianz für Österreich“, mit der Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bei der Wien-Wahl antreten will, ist sehr wahrscheinlich.

Der frühere FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wird für die kürzlich von abtrünnigen FPÖ-Rathausmandataren aus der Taufe gehobene "Allianz für Österreich" (DAÖ) bei der Wien-Wahl ins Rennen gehen. Das verkündete er beim Aschermittwochstreffen der Partei. Nun wird bei DAÖ an der weiteren Vorgangsweise getüftelt, wohl auch an einem neuen Listennamen.

"Wir gehen davon aus, dass es einen solchen geben wird", sagte ein Sprecher am Donnerstag. Welche Bezeichnung dann tatsächlich am Stimmzettel steht, ist aber noch offen. Als naheliegende Variante gilt dabei "Liste Strache" - oder auch "Liste HC". Auch, ob Strache als Listenerster antritt, ist noch nicht entschieden, wie betont wird. Allerdings gilt auch das als so gut wie fix.

FPÖ ärgert sich über geteilte Aufmerksamkeit

Laut dem DAÖ-Sprecher finden ab Anfang kommender Woche die ersten Sitzungen statt, in denen über die weitere Vorgangsweise beraten wird. Strache selbst hat gestern betont, dass er noch nicht alles verraten wolle. "Es braucht ja immer wieder Überraschungen", befand er bei seinem Auftritt in der Prater Alm.

Die Wiener FPÖ wollte sich am Donnerstag nicht zum Antreten Straches äußern. Der FPÖ-Mediensprecher im Parlament, Christian Hafenecker, zeigte sich zumindest empört darüber, dass eine "Splittergruppe des Wiener Landtags" zum Teil mehr mediale Aufmerksamkeit erhält als die Aschermittwochsveranstaltung der FPÖ in Oberösterreich. Kritisch haben sich die Neos geäußert. Deren Rathaus-Klubchef Christoph Wiederkehr befand: "Wir brauchen in Wien ganz sicher keinen gescheiterten Ex-Politiker, der in Ibiza das halbe Land verscherbeln wollte und vorgezeigt hat, wie illegale Parteienfinanzierung funktioniert."

DAÖ muss Unterstützer gewinnen

Heinz-Christian Strache ist im Vorjahr zurückgetreten, nachdem ein im Jahr 2017 auf Ibiza gedrehtes Video publik geworden war. Strache und der damalige Wiener FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus hatten darin mit einer vermeintlichen russischen Oligarchennichte über Geldflüsse gesprochen. Auch die Absicht, ihr Staatsaufträge zukommen zu lassen, wurde geäußert. Außerdem sollten Medien unter Kontrolle gebracht werden.

In der Folge der Ibiza-Affäre wurden Straches Parteispesen diskutiert. Vorwürfe, dass er diese teilweise unrechtmäßig kassiert hat - etwa durch Einreichung falscher Belege - hat Strache allerdings stets bestritten. Aus der FPÖ ist er schon vor geraumer Zeit ausgeschlossen worden, nämlich am Tag nach der DAÖ-Gründung im Dezember. Dass Strache für die Partei antreten wird, war rasch vermutet worden. Offiziell hat er das aber erst bei seiner Aschermittwochsrede verkündet.

Allerdings muss die Allianz noch Hürden absolvieren, um tatsächlich bei der im Herbst stattfindenden Wahl teilnehmen zu können. Da es sich um eine neue Gruppierung handelt, müssen Unterstützungserklärungen gesammelt werden.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

ASCHERMITTWOCHTREFFEN DIE ALLIANZ FUeR OeSTERREICH (DAOe)
Wien-Wahl

Strache legt in Umfragen zu - auf FPÖ-Kosten

Das Antreten von Heinz-Christian Strache (DAÖ) bei der Wien-Wahl setzt den Freiheitlichen bereits zu. Diese stürzen im Vergleich zur vergangenen Wahl massiv ab.
Einst begingen Hofer (rechts) und Strache noch gemeinsam den Aschermittwoch in Ried (im Bild 2016), nun tritt man getrennt auf.
Aschermittwoch

Die Freiheitlichen in der Fastenzeit

Der Neustart der FPÖ will auch in der Opposition noch nicht recht gelingen. Heute hält Hofer eine Rede – Strache aber auch.
POLITISCHER ASCHERMITTWOCH DER FPOe
Politischer Aschermittwoch

FPÖ klagt Fellner nach "Scherz" über "Adolf-Hitler-Halle" in Ried

„Österreich“-Herausgeber Wolfgang Fellner will über den politischen Aschermittwoch der FPÖ nur gescherzt haben. Die Partei kündigt eine Klage wegen „Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung“ an.
Heinz-Christian Strache.
Finanzen

Ibiza holt Strache (wieder) vor Comeback ein

Strache will bei der Wien-Wahl kandidieren. Doch die Ermittlungen über versteckte Parteispenden laufen noch.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.