Quergeschrieben

Warum Corona Trump hilft und die EU erwachsen werden muss

Das unheimliche Virus verbessert Trumps Chance auf Wiederwahl, was Europa weiter in die selbst verschuldete Bredouille bringt.

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Das Coronavirus könnte bei den Präsidentschaftswahlen im November für Donald Trump das werden, was Greta Thunberg für die deutschen und österreichischen Grünen war: ein zufälliger, aber starker politischer Turbo. Denn so wie Thunbergs „Fridays for Future“-Bewegung das grüne Kernthema Klimaschutz zum Wahlschlager gemacht hat, dürfte das Coronavirus ein zentrales Thema Trumps anschieben: industrielle Arbeitsplätze wieder in die USA zurückzubringen – vor allem aus China, wohin sie in der Vergangenheit millionenfach ausgelagert worden sind.

Nicht nur, aber auch wegen Corona kommt diese Rückholaktion langsam in die Gänge. Denn jetzt zeigt sich erstmals, dass die global vernetzte Produktion zwar enorm effizient ist, aber auch enorm anfällig ist für Störungen dieser Produktion am anderen Ende der Welt. Zusammen mit anderen Faktoren, etwa Trumps Neigung zu kleinen Handelskriegen, oder dem zunehmenden Einsatz von Robotern, die Unternehmen immer unabhängiger von den Lohnkosten machen, dürfte die Coronakrise tatsächlich dazu führen, dass US-Unternehmen Teile ihrer Produktion wieder in die USA zurückholen. Schon jetzt gehen die Importe der USA aus China merkbar zurück, ebenso die Zahl der offenen Stellen in Amerika. Corona wird diesen Trend bis zu den Wahlen vermutlich verstärken. „Chinas Coronakrise spielt Trump in die Karten“, urteilte jüngst die „NZZ“.

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