Noch befindet sich der 67-Jährige aber nicht im Gefängnis, sondern im Krankenhaus. Der Prozess gilt als Meilenstein.
Nach dem Schuldspruch gegen Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen wird der frühere Hollywood-Mogul im New Yorker Gefängnissystem nun als "Insasse 06581138Z" geführt. Weinstein sei jedoch immer noch nicht ins Gefängnis gebracht worden, sondern befinde sich weiter im Krankenhaus, berichteten US-Medien am Mittwoch.
Dorthin war der 67-Jährige direkt nach dem Schuldspruch am Montag gebracht worden, weil er über Schmerzen in der Brust geklagt hatte. Er sehe aber aus, als sei er "in gutem Zustand", sagte einer seiner Anwälte, Arthur Aidala, nach einem Besuch bei seinem Klienten am Dienstag. Sobald wie möglich soll Weinstein in das berüchtigte New Yorker Gefängnis Rikers Island verlegt werden, wahrscheinlich in eine spezielle Einzelzelle mit medizinischer Versorgung.
„Wichtiger Wendepunkt"
Nach Einschätzung der Vereinten Nationen sei die Verurteilung ein großer Schritt für Opfer sexueller Gewalt. "Ich glaube, es ist für alle klar, dass der Schuldspruch ein wichtiger Wendepunkt ist", sagte der Sprecher von Generalsekretär Antonio Guterres, Stephane Dujarric, am Mittwoch in New York. Der UN-Chef habe sich stets dafür ausgesprochen, Verursacher von Gewalt gegen Frauen zur Rechenschaft zu ziehen.
Weitere Schauspielerinnen und Personen des öffentlichen Lebens reagierten auf das Urteil gegen Weinstein. Die Rede war etwa vom „Beginn einer neuen Ära der Gerechtigkeit“, von einer „deutlichen Botschaft, dass sexuelle Gewalt nicht länger geduldet werde“ und vom außerordentlichen Mut der Frauen, die gegen Weinstein ausgesagt hatten. Die MeToo-Bewegung gegen sexuelle Belästigung, die nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Weinstein entstanden war, feierte das Urteil als Meilenstein.
Weinstein war am Montag von einer Jury wegen Sexualverbrechen für schuldig befunden worden, allerdings nicht in allen Anklagepunkten. Dem 67-Jährigen drohen nun gleichwohl bis zu 25 Jahre Haft. Das Strafmaß will Richter James Burke am 11. März verkünden. In Los Angeles erwartet den früheren Hollywood-Mogul ein weiterer Prozess wegen Sexualverbrechen.
(APA/AFP/dpa/Red. )