Salzburger Festspiele

„Festspielzimmer“ zum 100er

Das geplante „Festspielzimmer“ in Salzburg.
Das geplante „Festspielzimmer“ in Salzburg.(c) Beigestellt
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Das Vorarlberger Architekturbüro Marte.Marte soll in Salzburg für ein modernes Festspielentree sorgen.

Salzburg. Anlässlich ihres 100-Jahr-Jubiläums wollen die Salzburger Festspiele mitten in der Altstadt ein architektonisches Statement aus Glas und perforiertem Messing setzen. Auf dem Platz vor dem Schüttkasten beim Herbert-von-Karajan-Platz soll in den nächsten beiden Jahren ein ganzjährig geöffnetes modernes Informations- und Besucherzentrum entstehen.

„Es ist für uns eine Möglichkeit, ein starkes Zeichen im Festspielbezirk zu setzen. Wir platzen aus allen Nähten“, sagte Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler am Donnerstag bei der Präsentation des Ergebnisses eines Architektenwettbewerbs. Sie wünscht sich einen Treffpunkt für Kulturinteressierte aus aller Welt, einen Ort, um in den Kosmos der Festspiele einzutauchen. Mit einem sehr reduzierten, durchlässigen Entwurf hat das Vorarlberger Büro Marte.Marte die Wettbewerbsjury überzeugt.

Große, messingfarbene Drehtore werden Besucher und Passanten untertags in den von Schüttkasten und Pferdeschwemme begrenzten Hof einladen, abends sollen die Tore geschlossen werden und – etwa bei Veranstaltungen – für eine intimere Atmosphäre sorgen. Im Inneren des Hofs wird ein Glaspavillon errichtet. Dieses neue, transparente „Festspielzimmer“ dient als Informationszentrum, Shop und Café. Im Untergeschoß sind Veranstaltungsräumlichkeiten vorgesehen. Um all das zu realisieren, braucht es Platz: Ein Gebäude hinter der Pferdeschwemme, das bis vor einem Jahr als Café genutzt wurde, soll weichen. Die dann frei stehende Wand wird mit messingfarbenen Metallplatten verkleidet und gestützt.

Altstadtkommission und Denkmalschutz seien eng in die Pläne eingebunden worden, sagte Lukas Crepaz, kaufmännischer Direktor der Festspiele. Bis Ende des heurigen Jubiläumsjahrs will er alle Genehmigungen haben, um Anfang 2021 mit dem Bau zu beginnen. Die Kosten für dieses „Geburtstagsgeschenk“ bewegen sich im höheren einstelligen Millionenbereich, so Crepaz. Rabl-Stadler will das Projekt mit privaten Unterstützern finanzieren und Mäzene dafür gewinnen. Schließlich stehe in den nächsten Jahren auch die Generalsanierung der Festspielhäuser an, für die man die Unterstützung der öffentlichen Hand brauchen werde.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2020)

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