In breitem Dialekt startete am Donnerstag der PR-Berater Rudi Fußi seine neue Sendung, eine Art Twitter-TV. Dass seine Gäste ihm nicht ganz vertrauen, trug zum Amusement bei.
Am Donnerstagabend lief zum ersten Mal die so genannte Late-Night-Show des PR-Beraters Rudi Fußi, versteckt am Spartensender Puls 24. "Bussi Fußi" hat drei Teile, im ersten gibt's aktuelle Witze, Wuchteln und Kalauer zur vergangenen Woche - allerdings ohne Lacher aus dem Publikum, denn das fehlt bei dieser Show. Dann kommt ein Interview, der erste Gast war Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Und schließlich folgt am überdimenionierten Schreibtisch eine größere Diskussion zu den aktuellen Themen.
Diese muntere Runde war thematisch (Eurofighter, gut abgehangen) allerdings weniger spannend als psychologisch, denn das Verhältnis der Gäste zum Gastgeber schien - zumindest teilweise - etwas gespannt. Lag da Misstrauen in der Luft? Geladen waren "Heute" Chefredakteur Christian Nusser, Kommunikationsberaterin Karin Strobl und "Profil"-Journalist Michael Nikbakhsh.
Tatsächlich stichelte Fußi, er warf etwa Nusser die Aufmacher-Auswahl seines Blatts vor. Zu Nikbakhsh sagte er, er habe ja viel Zeit, weil er nur einen Artikel pro Woche schreibe. Strobl ging selbst mit einem Blumenstrauß (sobald Fußi SPÖ-Chef werde, bekäme er rote Nelken) in die Offensive. Warum diese amikale Angriffigkeit? Vielleicht ist Fußi ja wie der Skorpion in der Fabel, der über den Fluß will: Es liegt einfach in seiner Natur. Oder der umtriebige PR-Berater will so etwas wie mediale Integrität aufbauen.