Studieren

Der Jammer mit den Universitäten: Ein Missgriff namens Bologna

Die beste Wissenschaft war nie jene, die brav vorgegebene Muster befolgt hat.
Die beste Wissenschaft war nie jene, die brav vorgegebene Muster befolgt hat.(c) Heiko Specht/Laif/Picturedesk
  • Drucken

Vergleichbarkeit und Qualitätssicherung sollte der Bologna-Prozess Europas Universitäten verschaffen. Und was ist daraus geworden? Über absurde Punktezählerei und inhaltsbefreite Abschlussarbeiten. Erfahrungen einer akademischen Korrektorin.

Mehr als zehn Jahre ist es mittlerweile bereits her, dass an Österreichs Hochschulen der Bologna-Prozess zur Vereinheitlichung des europäischen Hochschulraumes umgesetzt zu werden begann. Dass ich selber zu „Bologna“ eine persönliche Beziehung entwickelt habe, hat mit mehreren Zufällen zu tun. Einer davon ist meine Promotion im Herbst 2009, gerade zu dem Zeitpunkt, als die ersten Bologna-Studienpläne in Österreich verabschiedet wurden. Ich war zu einer Promotion „sub auspiciis Praesidentis“ zugelassen, wofür (anders als bei „normalen“ Promotionen) eine Dankesrede zu verfassen war. Dafür entstand mein erster freier literarischer Text. Der Anlass war Bologna oder vielmehr das, wofür ich damals schon dachte, dass Bologna stehe: für einen Frontalangriff auf den hehren Begriff der Bildung.


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.