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Die Angst ist zurück an den Börsen

Von New York bis Wien gaben die Aktienkurse binnen weniger Tage um mehr als zehn Prozent nach.
Von New York bis Wien gaben die Aktienkurse binnen weniger Tage um mehr als zehn Prozent nach.(c) APA/AFP/JOHANNES EISELE
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Korrekturen an den Börsen sind nichts Ungewöhnliches. Das Tempo der Rückgänge in dieser Woche erschreckte aber viele. Das Coronavirus dürfte keineswegs der einzige Grund sein.

Wien. An den Börsen spielte sich in dieser Woche etwas ab, was man schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat: Es herrschte Panik. Von New York bis Wien gaben die Aktienkurse binnen weniger Tage um mehr als zehn Prozent nach. Der als Angstbarometer geltende VIX-Index (er misst die erwarteten Kursschwankungen an der New Yorker Börse) ist auf eine Höhe geklettert, die er zuletzt im Jahr 2015 innehatte. Damals fürchteten viele eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft, die Börse gab um fast 15 Prozent nach. Dafür ließ sie sich jedoch ein paar Monate Zeit. Der jüngste Rückgang passierte hingegen in nur neun Tagen, nachdem es am 19. Februar Allzeithochs gegeben hatte.

1 Was sind die Gründe für die steilen Abstürze? Ist es wirklich nur das Coronavirus, oder steckt da mehr dahinter?

Das Coronavirus war ein Auslöser für eine längst überfällige Korrektur. Es gibt Befürchtungen, dass es nicht nur die chinesische Wirtschaft, sondern die Weltwirtschaft bremsen könnte. Die Stimmung schlug abrupt um. Im Jänner hatte das Virus die Börsen noch völlig kalt gelassen. Doch dann warnte Apple, dass sein Umsatz im ersten Quartal wegen Produktionsverzögerungen in China unter den Erwartungen bleiben werde. Das Virus breitete sich schneller aus als erwartet. Und plötzlich waren die in Vergessenheit geratenen Rezessionssorgen wieder da: Was, wenn es heuer doch zu einem schweren Abschwung kommt? Was, wenn Bernie Sanders die US-Präsidentschaftswahl gewinnt und die Steuerreformen seines Vorgängers zurücknimmt? Und sind Aktien nicht viel zu teuer? Diese Ängste stehen nun wieder im Vordergrund. Der Absturz dürfte sich auch durch automatische Verlustbegrenzungen (bei solchen wird verkauft, wenn die Kurse unter eine bestimmte Schwelle fallen) beschleunigt haben.

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