"Hier steht nie jemand": Fritz Indra, E-Ladesäule, Wien-Döbling.
Motorenentwickler im Interview

„Das Elektroauto ist kein Beitrag zum Klimaschutz“

Ein Professor unter Strom: Der Wiener Motorenentwickler Fritz Indra hat sich in 60 Berufsjahren mit allen Antriebsarten von Automobilen beschäftigt. Den Ausstieg aus fossilen Energieträgern hält er für möglich – ohne Elektroauto.

Herr Professor, sind Sie schon einmal ein Elektroauto gefahren?

Fritz Indra: Natürlich. Unter meiner Leitung nahm Opel am Rügen-Feldversuch teil, als man sehen wollte, ob Elektromobilität eine sinnvolle Alternative sein könnte. Es hat sich sehr klar herausgestellt, dass sie das nicht ist. Ich bin auch den EV1 von GM gefahren, das Elektroauto um das so viele Verschwörungstheorien kursieren. Dabei war es bloß ein schreckliches Fahrzeug, hochgradig gefährlich mit hauchdünnen Türen und dem massiven Mitteltunnel in dem die Akkus steckten. Es wurde zu Recht aus dem Verkehr gezogen.

Und Elektroautos jüngerer Bauart?

Den Tesla Roadster. Und Teslas Model S bei einer Testfahrt als Jurymitglied. Walter Röhrl war am Steuer. Er beschleunigte zweimal ordentlich, fuhr um eine Kurve, wollte nochmals beschleunigen, als er sagte: „Jetzt ist der Motor kaputt.“ Ich sagte: „Der Motor ist nicht kaputt. Du hast zweimal voll beschleunigt, daher schaltete der Temperatursensor der Batterie ins Notprogramm. Zum Glück funktioniert der Sensor, denn sonst brennen wir ab.“ Beim schnellen Be- und Entladen werden die Akkus heiß wie ein Handy, das am Ohr warm wird, wenn man lang telefoniert.

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