Roman

„Philly“ im Strudel des Drogenstroms

Ein düsteres literarisches Denkmal: Liz Moore sorgte mit ihrem Roman über Philadelphia, „Philly“, für Furore.
Ein düsteres literarisches Denkmal: Liz Moore sorgte mit ihrem Roman über Philadelphia, „Philly“, für Furore. (c) Maggie Casey
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Liz Moore entfaltet im fulminanten Roman „Long Bright River“ die schicksalshafte Verstrickung zweier Schwestern vor dem Hintergrund der grassierenden Opioidkrise in den USA.

Mickey und Kacey sind Schwestern, die ungleicher nicht sein könnten, aufgewachsen nach dem frühen Drogentod der Mutter unter Obhut ihrer hartherzigen Großmutter Gee. Die stille, ambitionierte Mickey, die es in den Polizeidienst verschlägt, und die umtriebige, lebens- und abenteuerlustige Kacey, die als Teenager auf die sogenannte „schiefe“ Bahn gerät und später als drogenabhängige Prostituierte zur kleinkriminellen Klientel ihrer älteren Schwester gehört – der Streifenpolizistin in der Rolle des Schutzengels mit dem schlechten Gewissen.

Das könnte der Ausgangspunkt für eine von Klischees triefende Geschichte über einen irisch-amerikanischen Clan im katholischen Milieu von Philadelphia sein, über Polizeiarbeit und Drogensucht, Gut und Böse, die vermeintlich heile Welt in den Suburbs und die Gosse, die dunkle, abgründige Seite der Großstadt; oder auch für eine soziologische Studie, einen packenden Thriller über eine Mordserie an Strichmädchen und korrupte Cops, der eine geradezu fiebrige Spannung aufbaut und unweigerlich auf einen Showdown in einer abbruchreifen Kirche zusteuert, gemeinhin als die „Kathedrale“ bekannt.

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