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Boris und der Brexit-Baby-Boom

Die Frohbotschaft zum Frühlingsbeginn: Boris, Neo-Verlobte Carrie, Kater Larrie und Jack-Russell-Terrier Dylin bekommen Zuwachs.

Londons Sonntagszeitungen waren ganz aus dem Häuschen. Sie schwelgten im Glück, im Schlagzeilentaumel. Auf Jahre hinaus haben sie jetzt ausgesorgt. Endlich Good News von der Insel, dazu aus der Downing Street. Es war zum Haareraufen, wie es Boris Johnson – selbst ein Wirbelwind – Tag für Tag vorexerziert: der Brexit, der Rosenkrieg mit der EU, das royale Ungemach um Harry, Meghan und dessen Onkel Andrew, die orkanartigen Winterstürme, der Krach im Kabinett, die „Troubles“ um den Luxusurlaub Johnsons auf der Karibikinsel Mustique. Nichts blieb den Briten erspart.

Die Frohbotschaft zum Frühlingsbeginn: Boris, Neo-Verlobte Carrie, Kater Larrie und Jack-Russell-Terrier Dylin, der am Wahltag seinen großen Auftritt hatte, bekommen Zuwachs. Carrie ist, wie es altmodisch heißt, guter Hoffnung. Der Premier, ein Filou in Liebesdingen, wird offiziell zum sechsten Mal Vater. Es steht ihm die dritte Ehe ins Haus. In der engeren Namenswahl: Winston. Was sonst?

Wenn das nicht die Stimmung hebt und den Tourismus in Zeiten des Brexit und der globalen Coronaviruskrise belebt! Versprochen, gehalten: der Post-Brexit-Baby-Boom. Der Premier hat ein privates Konjunkturprogramm aufgelegt, das Schule machen sollte – vom Bundeskanzleramt bis zum Weißen Haus. War nicht neulich Sebastian Kurz zu Besuch bei Boris in 10 Downing Street?

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2020)

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