Quergeschrieben

Bewahren wir das rechte Maß und Vernunft in Zeiten der Massenpanik

Seuchen und Epidemien haben sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Dennoch braucht es einen kühlen Kopf.

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Unter dem Wiener Stephansdom befinden sich weitläufige Katakomben. Steigt man hinunter, gelangt man auch zu einem düsteren Gewölbe, in dem Menschenknochen und Schädel gestapelt sind. Es handelt sich um die Überreste von Opfern der Pest, die zum letzten Mal in Wien 1678/79 wütete und Zehntausende das Leben kostete. Die Pest weckt noch heute Grauen, das sich tief ins kollektive Gedächtnis eingegraben hat. Sichtbar ist es durch die überall im Land an prominenten Plätzen errichteten Pestsäulen. Im 14. Jahrhundert dezimierte die Pestepidemie die Bevölkerung Europas um ein Drittel. Auch heute ist die Pest nicht ausgerottet, in Madagaskar etwa grassiert sie immer wieder und forderte in den vergangenen zehn Jahren Hunderte Tote.

Eine Krankheit mit ähnlich hohen Opferzahlen war die sogenannte Spanische Grippe. Sie wütete von 1918 bis 1920 und nahm ihren Ausgang in den USA. Durch die Truppenbewegungen verbreitete sie sich rasch weltweit. Diese Pandemie auf Basis eines besonders aggressiven Influenzavirus forderte mehr Todesopfer als der gesamte Erste Weltkrieg, Schätzungen zufolge bis zu 50 Millionen weltweit. Der Verlauf war besonders heftig und oft tödlich, weniger bei Alten, sondern vor allem bei kräftigen jungen Menschen, was ungewöhnlich erschien.

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