Covid-19

Weltweit mehr als 3000 Coronavirus-Opfer

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Die Zahl der Neuinfektionen ist in China stark zurückgegangen. Währenddessen steigt die Zahl der Coronavirus-Patienten in Südkorea dramatisch.

Die Zahl der Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19 ist weltweit auf über 3000 gestiegen. Zu den bisher von der Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigten 2980 Opfern kamen am Montag 42 weitere Todesopfer aus China hinzu. Dort ging die Zahl der Neuerkrankungen aber drastisch zurück.

Am Sonntag wurden landesweit 202 Neuinfektionen bestätigt, nur gut ein Drittel der Neuerkrankungen vom Vortag (573). Die Zahl der neuen Todesopfer stieg jedoch von 34 auf 42. Weiterhin ist die Krankheit auf die Krisenprovinz Hubei konzentriert. 196 der 202 Neuerkrankungen vom Sonntag sowie alle 42 Todesopfer wurden dort verbucht.

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Am stärksten betroffen nach China ist Südkorea. Dort stieg die Zahl der nachgewiesenen Covid-19-Infektionen auf mehr als 4.000. Über die Nacht auf Montag kamen 476 neue Fälle hinzu, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Damit wurden bisher 4212 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, kletterte in Südkorea um vier auf 22.

Coronavirus erreicht Indonesien

Das Coronavirus erreichte am Sonntag auch den nach Einwohnern viertgrößten Staat der Welt, Indonesien. Präsident Joko Widodo gab am Montag bekannt, dass zwei Indonesier positiv auf das Virus getestet und ins Krankenhaus gebracht worden seien. Details wollte der Präsident nicht nennen. In Thailand wurde ein weiterer Coronavirus-Fall gemeldet. Von den 43 Infizierten ist bisher einer gestorben.

Das zweite Todesopfer wurde indes in den USA vermeldet. Es handelt sich um den Bewohner eines Pflegeheims bei Seattle, teilten die Gesundheitsbehörden des Staates Washington am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Im Vorort Kirkland war am Samstag der erste Coronavirus-Tote verbucht worden. Am Sonntag wurde auch New York zum Coronavirus-Territorium. Eine Frau zwischen 30 und 39 habe sich bei einer Iran-Reise angesteckt, berichtete Gouverneur Andrew Cuomo auf Twitter. Sie befinde sich in häuslicher Quarantäne, fügte er hinzu. Laut der "New York Times" wohnt die Frau in Manhattan.

In Europa ist nach wie vor Italien das am stärksten betroffene Land. Die Zahl der Toten stieg auf 34, teilte Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Sonntag in Rom mit. Inzwischen sind nach seinen Angaben 1694 Menschen mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert. Davon seien 83 bereits wieder genesen. Nun plant die italienische Regierung ein Hilfspaket für die durch den Coronavirus-Ausbruch zusätzlich angeschlagene Wirtschaft in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Der US-Internethändler Amazon bestätigte, dass zwei Mitarbeiter in Mailand das Virus haben und sich in Quarantäne gefinden.

Während in Teilen von Norditalien die Schulen in dieser Woche wieder aufmachen, bleiben sie in der Lombardei - der am stärksten betroffenen Region des Landes - noch eine Woche geschlossen.

Scala setzt Aufführungen bis 8. März aus

Die Mailänder Scala wird ihre Aufführungen bis zum 8. März als Maßnahme zur Eingrenzung der Coronavirus-Epidemie aussetzen. Unter anderem soll das Konzert des Scala- Orchesters und -Chor unter dem Dirigat von Zubin Metha ausgesetzt werden.

Auch die Premiere von Richard Strauss- Salome unter der Regie von Damiano Micheletto und dem Dirigat des Scala-Musikdirektors Riccardo Chailly - muss verschoben werden. Dabei handelt es sich um eine der meist erwarteten Scala-Aufführungen dieser Saison.

Gestern begann die Amtszeit des von der Wiener Staatsoper zur Scala wechselnden Intendanten Dominique Meyer.

Mehr als 130 Fälle in Deutschland

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In Deutschland sind mittlerweile in zehn der 16 Bundesländer Fälle des neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Mehr als 130 Infektionen waren es bis zum späten Sonntagabend nach Angaben der Behörden in den Ländern. Aus dem Saarland und den meisten ostdeutschen Bundesländern wurden bis zum Wochenende keine Coronavirus-Infektionen berichtet. Am späten Sonntagabend wurde der erste nachgewiesene Fall in Berlin bekannt. Für den Montag werden zudem Ergebnisse von Mitarbeitern des Brandenburger Erlebnisbads Tropical Islands erwartet. Dort war ein Mann aus Nordrhein-Westfalen zu Besuch, beim dem der Erreger später nachgewiesen wurde. Besonders stark betroffenen ist der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Dort gab es 65 bestätigte Fälle.

Kreuzfahrtunternehmen meldet Konkurs an

Der japanische Kreuzfahrtanbieter Luminous Cruise hat Konkurs angemeldet. "Seit dem 1. Februar haben wir viele Absagen in Verbindung mit dem Coronavirus. Einfach weitermachen hätte zu hohen Verlusten für unsere Gläubiger geführt", heißt es auf der Webseite. Der Virus-Ausbruch belastet die 46 Milliarden Dollar schwere Kreuzfahrtindustrie schwer, die von den Anbietern Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line dominiert wird.

(APA/DPA)

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