Konzerthaus

Entfesselt: Martha Argerich spielte Prokofieff

Martha Argerich (Archivbild).
Martha Argerich (Archivbild).(c) APA/AFP/ALEJANDRO PAGNI
  • Drucken

Die Wiener Symphoniker assistierten ihr im Konzerthaus souverän.

Sergej Prokofieffs C-Dur-Klavierkonzert, sein populärstes und das einzige, das er selbst für Platte eingespielt hat (1932 mit London Symphony), strotzt vor technischen wie klanglichen Herausforderungen. Martha Argerich schätzt es seit Langem, sie hat es mehrfach eingespielt, dafür etliche Preise bekommen. Nun spielte sie es mit den Symphonikern unter Leitung ihres Ersten Gastdirigenten Lahav Shani, der selbst eine fundierte Pianistenausbildung besitzt.

Wie schon im Musikverein bei Rachmaninows drittem Klavierkonzert zeigten sich die Symphoniker präzise und höchst flexibel, was bei dem Tornado, den die Argerich entfachte, wohl nicht einfach war. Sie spielte ihren Part mit unübertreffbarer Phrasierungsintelligenz und Artikulationskunst, einem besonderen Gespür für Tempi und Übergänge sowie irisierender Klangkultur. Allein, was sie an Glanz, Tiefe, rhythmischer Pointe aus den Einleitungstakten der vierten, mit Andante meditativo überschriebenen Variation des mittleren Andantino herausholte, war atemberaubend. Nicht zu reden von dem mitreißenden Elan und der leuchtenden Brillanz, mit der sie ihre Mitstreiter durch die Ecksätze dieses Opus 26 führte, dabei immer wieder die scharf akzentuierten Rhythmen prägnant zeichnete.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.