#unhatewomen

Video über frauenfeindliche Rap-Texte löst Diskussion aus

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Wie frauenverachtend Deutschrap sein kann, zeigt ein Verein für Frauenrechte mit einer neuen Kampagne. Als Reaktion gibt es weitere Hasskommentare.

„Du bist ne Fotze, die schon nach zwei Bier auf der Theke tanzt, also laber uns nicht voll mit deinem Mädelskram. Eine Frau bleibt auf Ewigkeit ein Gegenstand“, beginnt das Video von Terres Des Femmes, einem Berliner Verein für Frauenrechte. Entnommen wurden die Zeilen aus dem Lied „Sex und Gewalt“ von Finch Asozial, auf Youtube wurde es 2,9 Millionen Mal aufgerufen. Dieses propagierte Frauenbild ist im Hip-Hop und insbesondere im Rap nicht selten vorzufinden, wollen die Mitwirkenden mit ihrem Video aufzeigen. 

Verbale Gewalt gegen Frauen. Millionenfach gehört, geliket und gefeiert, findet Einzug in unseren Sprachgebrauch und in unser Leben, meinen die Macher des Videos. Und bleibt oft unwidersprochen und wird so zur Normalität, beinahe salonfähig. Mit ihrer Aktion fordern sie Nutzer auf, ein Zeichen dagegen zu setzen - und den Hashtag #unhatewomen unter frauenverachtende Texte, Songs oder andere Beiträge zu posten. So wollen sie für gewaltsame Sprache sensibilisieren und sich für mehr Respekt gegenüber Frauen einsetzen.

„Das ist doch nur Musik"

Es ist ein Thema, das polarisiert. So ist in den Kommentaren etwa zu lesen: „Was sagen eigentlich die Mütter und die Schwestern dieser Herren?“ oder: „Wie kann man so etwas in der heutigen Zeit gut finden?“ Aber auch: „Ihr männerverachtenden Sexisten“oder „Kommt mal klar, das nennt man Freiheit der Kunst“. 

Auch im Video zitierte Rapper melden sich in der Diskussion zu Wort. Der Berliner Rapper Fler teilt etwa auf seinem Instagram-Account heftig gegen #unhatewomen aus. Er soll auch, wie die „Wienerin“ berichtet, Nutzerinnen beleidigt und bedroht haben, die ihn im Rahmen der Kampagne aktiv angesprochen und auf seine verachtenden Inhalte verwiesen haben. 

Das Ziel der Initiatoren der Kampagne war es, auf das Thema aufmerksam zu machen und zur Sprache zu bringen. Wie die bisherigen Ereignisse zeigen, ist ihnen das gelungen. 

(bsch)

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