Interview

Friedrich Merz auf Kurz-Kurs: "Die ÖVP hat vieles richtig gemacht"

Friedrich Merz
Friedrich Merz(c) imago images/photothek (Thomas Imo/photothek.net via www.imago-images.de)
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Der mögliche nächste CDU-Chef im "Presse"-Interview über die Mitverantwortung Putins an der Syrien-Tragödie ("er kann auf der Welt machen, was er will“), Schwächen der deutschen Wirtschaft ganz ohne Coronavirus und die Frage, was die CDU von der ÖVP und dem türkis-grünen Koalitionsvertrag lernen kann. Anders als Kurz plädiert Merz jedoch für die Aufnahme von Flüchtlingskindern.

Die Presse: Innenminister Horst Seehofer hat viele mit der Ankündigung überrascht, dass er bereit wäre, Kinder und Jugendliche aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln in Deutschland aufzunehmen, falls sich eine „Koalition der Willigen“ findet, also einige andere EU-Staaten mitziehen. Unterstützen Sie das?

Friedrich Merz: Wenn es eine Lösung gemeinsam mit anderen EU-Staaten gäbe, wäre das in jeder Hinsicht eine gute Entscheidung. Es ist einfach schrecklich, über die Fernsehbilder mit ansehen zu müssen, unter welchen Umständen die Menschen und vor allem die Kinder in den Flüchtlingslagern leben. Wir dürfen Griechenland mit den Problemen nicht alleine lassen.

Sie haben zugleich ein Signal an die Flüchtlinge gefordert, dass es keinen Sinn habe, nach Deutschland zu kommen. Soll Deutschland daher auch kategorisch an der Grenze zu Österreich zurückweisen, falls sich eine Situation wie 2015 anbahnt?

Das ist nur die Ultima Ratio. Aber Gott sei Dank gibt es ja zwischen Österreich und Deutschland die einvernehmliche Haltung, die Probleme an den Außengrenzen zu lösen und nicht an den europäischen Binnengrenzen. Man kann der österreichischen Regierung deshalb auch nur jede Unterstützung zusagen, es genau so zu machen, wie Sebastian Kurz das vorgeschlagen hat.

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