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Andritz: Weniger Gewinn

Andritz-Chef Wolfgang Leitner konnte Rekordumsätze vermelden.
Andritz-Chef Wolfgang Leitner konnte Rekordumsätze vermelden.APA/GEORG HOCHMUTH
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Andritz macht die Schwäche der Autoindustrie zu schaffen. Der Gewinn fiel, doch gab es Rekorde bei Umsatz und Aufträgen.

Wien. Trotz rekordhoher Auftragseingänge und Umsätze haben Restrukturierungskosten 2019 eine Kerbe in den Andritz-Gewinn geschlagen. 113 Mio. Euro wurden für „kapazitive Anpassungen“ aufgewendet, teilte Andritz am Mittwoch mit. Davon entfielen drei Viertel auf die Metals-Sparte, die im Wesentlichen aus der deutschen Tochter Schuler besteht. „Die Restrukturierung bei Schuler läuft plangemäß“, sagte Andritz-Chef Wolfgang Leitner. Der deutsche Pressenhersteller schrieb im Vorjahr einen Konzernverlust von 121,9 Mio. Euro.

Dividende wird gekürzt

Schuler erzielt drei Viertel seines Umsatzes in der global schwächelnden Automobilbranche. Für den Sektor rechnet Andritz auch im kommenden Jahr nicht mit einer Erholung. Es herrsche Zurückhaltung bei den Herstellern, da alle unsicher seien, wie sich die Elektromobilität entwickeln werde, sagte Leitner. Daher werde wenig investiert in der Branche. Mittelfristig gehe man aber wieder von einer steigenden Nachfrage in dem Sektor aus. Ein Viertel der Restrukturierungskosten entfällt auf die anderen drei Sparten, Pulp & Paper, Hydro und Separation.

Die genauen Auswirkungen des Coronavirus auf die wirtschaftliche Lage oder das Geschäft für Andritz könne man noch nicht abschätzen. Man müsse abwarten, wie sich die Lage weiter entwickle, sagte Leitner. Sollte sich die globale Wirtschaft heuer aber noch unerwartet deutlich abschwächen, könnte dies auch bei Andritz negative Auswirkungen auf das Geschäft haben, hieß es in einer Aussendung von Mittwochfrüh.

Während der Gewinn bei dem Anlagenbauer von 222,0 auf 127,8 Mio. Euro zurückgegangen ist, stiegen die Auftragseingänge um 9,6 Prozent auf 7,3 Mrd. Euro, die Umsätze legten um 10,7 Prozent auf rund 6,7 Mrd. Euro zu. Umsatztreiber war dank neuer Aufträge vor allem die Sparte Pulp & Paper, in der die Erträge um 28,5 Prozent um mehr als ein Viertel auf rund 2,9 Mrd. Euro stiegen.

Der Vorstand werde heuer eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie vorschlagen. Das entspricht laut Unternehmen einer Ausschüttungsquote von rund 55 Prozent, ist jedoch nur halb so viel wie 2018, als noch eine Dividende von 1,55 Euro je Titel an die Aktionäre ausgezahlt wurde.

Die Andritz-Aktie rutschte nach der Zahlenvorlage ins Minus. Seit Jahresbeginn hat sie bereits ein Fünftel verloren. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2020)

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