Coronavirus

Israel verhängt Einreisestopp für Österreicher

Nach Israel dürfen auch Reisende aus Italien, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Spanien vorläufig nicht mehr.
Nach Israel dürfen auch Reisende aus Italien, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Spanien vorläufig nicht mehr.APA/AFP/EMMANUEL DUNAND
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Israelis, die in Österreich waren, müssen nach Rückkehr in Quarantäne.

Tel Aviv/Wien. Israel und Tadschikistan – dort sind seit Mittwoch österreichische Touristen aus Angst vor der Ausbreitung des Coronavirus nicht mehr erwünscht. Österreicher dürfen ab Freitag, 8 Uhr, nicht mehr in Israel einreisen, für Tadschikistan gilt diese Regelung bereits seit ein paar Tagen. Nach Israel dürfen auch Reisende aus Italien, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Spanien vorläufig nicht mehr. Das gab der israelische Regierungschef, Benjamin Netanjahu, am Mittwochnachmittag bei einer Pressekonferenz bekannt.

Laut Informationen des österreichischen Außenministeriums sind Reisende ausgenommen, die in Israel über einen gültigen Aufenthaltsstatus verfügen, sowie israelische Staatsangehörige. Sie müssen aber für 14 Tage in häusliche Quarantäne. An den israelischen Flughäfen werden derzeit unter allen ankommenden Passagieren teils Gesundheitskontrollen mit Temperaturmessungen durchgeführt. Passagiere, die zuvor etwa in Ländern wie China gewesen waren, durften erst gar nicht ins Land.

Von den weltweiten Reiseeinschränkungen sind die Italiener – neben Chinesen, Südkoreanern und Iranern – derzeit besonders stark betroffen: Viele Länder wie etwa China, Indien, Neuseeland, Brasilien und Bahrain lassen italienische Staatsbürger derzeit nicht ins Land. Indien erteilt keine Einreisevisa mehr. Neuseeland verhängt eine zweiwöchige Quarantäne über Italiener, die ins Land kommen, was einem Einreiseverbot gleichkommt.

Für einen Eklat sorgte kürzlich der Fall eines Italieners, der auf dem israelischen Flughafen Ben Gurion von der Grenzpolizei gestoppt wurde, obwohl er in Brüssel lebt und in den vergangenen Wochen nicht in Italien gewesen war.

Passagiere kommen nicht

Für die Fluggesellschaften ist die Einreisesperre eine Hiobsbotschaft. Austrian Airlines fliegt derzeit dreimal täglich planmäßig nach Israel. Wie die Fluglinie weiter vorgehen werde, werde gerade geprüft, hieß es auf Anfrage der „Presse“. Die AUA hat ihr Reiseangebot bereits wesentlich reduziert: Im März wurde die Anzahl an Flügen nach Italien drastisch gekürzt, jene nach China wurden überhaupt gestrichen. Zudem lassen Fluggäste aus Angst vor Infektionen ihre gebuchten Ticket einfach verfallen – laut Branchenverband treten 50 Prozent ihre Flugreise erst gar nicht an. (ag./zoe) Siehe Seite 15

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2020)

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