Kommunikationsmöbel

Der Mensch, ein Redewesen

Austausch. Wie man sitzt, so spricht man: Die Konferenzstühle „Aula“ des Herstellers Wilkhahn.
Austausch. Wie man sitzt, so spricht man: Die Konferenzstühle „Aula“ des Herstellers Wilkhahn.(c) Beigestellt
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Kommunikation verbindet. Und schlägt Ideen-funken. Vor allem, wenn Möbel und Design die Menschen beim Austausch unterstützen.

Wie das Wiener Kaffeehaus würden ja gern viele sein: Büros vor allem. Denn jenen Orten sagt man nach, dass Gespräche dort noch ein bisschen besser laufen als anderswo. Und welchen Grund außer das Reden könnte es sonst geben, dass es Räume wie Büros überhaupt noch gibt? Den Rest – oder die Arbeit – könnte man auch woanders erledigen. Das gegenseitige Vertrauen schaffen, Feedback einholen, Verbindlichkeit erzeugen, Gemeinschaft bilden – all das braucht einen Ort. Und dass an ebendieser Stelle, zu der man täglich von zuhause aufbricht, die Kommunikation auch funktioniert, daran sind die Möbel und ihr Design nicht ganz unbeteiligt.

Schon in der Blütezeit des Wiener Kaffeehauses in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war das schon so. Der klassische Kaffeehausstuhl von Thonet mit der Nummer 214 war so leicht, dass man mit ihm schnell einmal hier am Tisch und dann wieder dort in der Nische beim Gespräch andocken konnte. Ohne diese Möbel wäre die Kommunikationskultur im Kaffeehaus vielleicht eine ganz andere geworden. Und vielleicht hätte die eine oder andere Idee, politischer, literarischer oder philosophischer Art, dann gar nicht so gezündet.

Verpixelt. Didi Lenz entwickelt bei Bene das Produktportfolio innovativ weiter. Auch mit Holzkisten.
Verpixelt. Didi Lenz entwickelt bei Bene das Produktportfolio innovativ weiter. Auch mit Holzkisten.(c) Bene GmbH



Kulturfrage. Unternehmen wünschen sich, dass in ihren Büros Ähnliches passiert. „Der Ursprung der Kreativität ist die zwischenmenschliche Auseinandersetzung“, sagt Didi Lenz. Beim österreichischen Hersteller Bene ist er verantworlich für die innovative Weiterentwicklung des Produktportfolios. Und dieses erweitert er inzwischen gern mit Objekten, die alte Vorstellungen und Routinen im Kommunikationsfluss des Büros brechen. Dabei geht schon einmal die eine oder andere soziale Hierarchie mit in die Brüche. Bewusst. Wenn man plötzlich auf Holzkisten zusammensitzt. Die Workshopmöbel „Pixel“ hat Lenz für Orte konzipiert, die den Ideenaustausch flexibel neu konfigurieren. „Man muss sagen, es war schon ein Produkt gegen jede Firmen- und Kundentradition“, gibt Lenz zu. Aber vielleicht war es deshalb innerhalb kurzer Zeit so erfolgreich.

Mit „Pixel“ werden nicht nur Büros und Ideen-Kreativ-Räume bestückt, sondern auf Leihbasis auch Veranstaltungen. Es sind Möbel, die alle erst einmal runterholen – auf Augenhöhe. Und mit denen man sich schnell auf einen neuen Gesprächspartner hinorientieren kann, bevor sie ganz schnell wieder Platz machen für ganz andere Aufgaben, wenn sie sich gestapelt an den Rand des Raums zurückziehen.

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