Pizzicato

Jilly aus Philly

Wer eine Frau wie Jill Biden hat, der muss sich vor nichts und niemandem fürchten – nicht vor fanatischen Anhängern von Bernie Sanders und nicht vor den Schmähungen und Twitter-Attacken aus dem Weißen Haus.

Wie eine Löwin stürzte sich die frühere Second Lady, eine College-Dozentin für Englisch, dazwischen, als zwei Veganerinnen am „Super Tuesday“ auf die Wahlkampfbühne in Los Angeles stürmten, um auf ihren Mann loszugehen.

Wie hatte Joe Biden die Aktivistinnen nur so gereizt? Hatte der große Tröster und Umarmer eine der beiden zu lang in den Armen gehalten oder auf den Kopf geküsst? Oder hatte er zuvor ein blutiges Steak oder einen Burger verspeist? Nichts von alledem. Er hat nur herumgeschwafelt, wie es seine Art ist. Jilly, wie er seine Frau nennt, spielte indessen die persönliche Leibgarde: Als Nahkämpferin stellte sich vor ihren Mann – und nicht hinter ihn; und die zweite packte sie am Handgelenk wie ein Cop. Eine „Tough Cookie“.

Die militanten Veganerinnen sind an die Falsche geraten: Jilly aus „Philly“. Philadelphia ist ein hartes Pflaster, Heimat von „Rocky“ und des „Irishman“, von Sportteams wie den Phillies, Flyers und Eagles. Wer unter Iren und Italo-Amerikanern aufwächst, lernt sich zu wehren. Joe Biden alias Joey erspart sich so einen Bodyguard. Ein Tipp für Donald: Leg dich nicht mit Jill an! (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.03.2020)

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