Interview

Italien-Experte: „Ein Zeichen der politischen Schwäche“

Federico Luisetti ist assoziierter Professor für Kultur und Gesellschaft Italiens an der Universität St. Gallen (Schweiz).
Federico Luisetti ist assoziierter Professor für Kultur und Gesellschaft Italiens an der Universität St. Gallen (Schweiz).(c) Hannes Thalmann
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Italien-Experte Federico Luisetti kritisiert die Reaktion der Regierung in Rom auf die Coronavirus-Krise.

Die Presse: Schulen, Kindergärten und Unis sind wegen des Coronavirus für mindestens zwei Wochen in ganz Italien gesperrt, öffentliche Veranstaltungen werden abgesagt: Italien ist isoliert. Gehen diese Maßnahmen zu weit?

Federico Luisetti: Ich bin kein Virologe, ich kann die Lage nur von einem sozio-politischen Standpunkt aus beurteilen – und überlegen, welche Lehren man daraus ziehen kann. Italien ist wieder einmal zu einem Laboratorium in Europa geworden, wie bereits in den 1970ern zur Zeit des Terrorismus und in den 1990ern, in der Ära von Silvio Berlusconi. Jetzt ist es Epizentrum einer globalen Epidemie. Das Virus scheint in Italien auf fruchtbaren Boden gestoßen zu sein. Ausgebreitet hat sich der Erreger vor allem in der Po-Ebene, einer Region mit hoher Bevölkerungsdichte, Luftverschmutzung und einer Infrastruktur, die stark an der Krise leidet.


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