Testlauf und eine Jubilarin für ÖFB-Frauen

Elf Jahre nach dem Debüt im Nationalteam schreibt Sarah Puntigam ein besonderes Kapitel ihrer Fußballkarriere.
Elf Jahre nach dem Debüt im Nationalteam schreibt Sarah Puntigam ein besonderes Kapitel ihrer Fußballkarriere. APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Sarah Puntigam, 27, steht vor ihrem 100. Länderspiel.

Marbella/Wien. Elf Jahre nach dem Debüt im Nationalteam schreibt Sarah Puntigam ein besonderes Kapitel ihrer Fußballkarriere. Das Testspiel gegen die Schweiz am Freitag dürfte ihr 100. Spiel im ÖFB-Trikot werden, damit steigt sie in den elitären Kreis von Nina Burger (109 Einsätze) und Andreas Herzog (103) auf. „Die Vorfreude ist groß. Es ist etwas Besonderes und eine Ehre, so oft für sein eigenes Land auflaufen zu dürfen“, erklärt die 27-Jährige.

Als defensive Schaltzentrale ist Puntigam unter Teamchef Dominik Thalhammer gesetzt, ihre Versatilität, wenn sie sich in die Innenverteidigung zurückfallen lässt, steht sinnbildlich für das flexible System im ÖFB-Team. Nervös und aufgeregt sei sie vor der Premiere am 4. März 2009 gewesen, erinnert sich die Steirerin im Podcast von Ballverliebt, mit der heutigen Ausbildung in der Frauenakademie in St. Pölten lasse sich ihr Weg nicht vergleichen. „Alles ist viel professioneller geworden.“ Sie fand über LUV Graz, Bayern München und Freiburg 2018 zu Montpellier. Inzwischen zur Führungsspielerin gereift, hofft Puntigam, den 2017 durch den EM-Höhenflug angestoßenen Hype fortzusetzen. „Vielleicht hätte man den noch besser nützen können oder müssen“, meint sie und nimmt etablierte Fußballklubs ohne Frauenabteilungen in die Pflicht. „Es ist schade, wenn große Vereine nicht mitziehen.“

Testlauf für Frankreich

Mit dem Nationalteam bereitete sich Puntigam beim Lehrgang in Marbella auf die entscheidende Phase der EM-Qualifikation vor. Das Testdoppel gegen die spielstarken Schweizerinnen, als 19. in der Weltrangliste zwei Plätze vor den ÖFB-Frauen, dient als Vorbereitung auf die Duelle mit Gruppenfavorit Frankreich (14. April in St. Pölten; 5. Juni). Nur die Gruppensieger und die drei besten Zweitplatzierten fahren 2021 fix nach England. „Drei Punkte gegen den wahrscheinlichen Gruppenersten zu machen schadet sicher nicht.“ (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.03.2020)

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