Das Robert-Koch-Institut in Berlin begründet die Einstufung mit der Anzahl der Infektionen und angeblichen Virenimporten von dort durch Deutsche. Das deutsche Außenministerium warnt vor Reisen nach Südtirol, jenes in Österreich hingegen nicht.
Das deutsche Außenamt warnt vor Reisen nach Südtirol: Das Berliner Robert-Koch-Institut hatte zuvor die norditalienische Provinz zum Risikogebiet erklärt. RKI-Präsident Lothar Wieler begründet dies mit der Anzahl der Infektionen und der Dynamik der Ausbreitung des Coronavirus.
Südtirol selbst zählte bisher zwar nur zwei Fälle und war im Vergleich zu anderen Gebieten in Norditalien kaum vom Coronavirus betroffen. Allerdings sollen sich 25 Personen aus Baden-Württemberg, die in Südtirol geurlaubt hatten, dort das Virus eingefangen und nach Deutschland importiert haben. Zuletzt war sogar die Rede von mindestens 36 solcher Virentransfers. Südtirol ist ein beliebtes Skigebiet für deutsche Touristen.
Bozen zweifelt deutsche Entscheidung an
Der Südtiroler Landesrat Philipp Achammer kritisierte das RKI: Es gebe keine Beweise, dass die Deutschen sich in Südtirol infiziert hätten. Österreichs Außenministerium hatte am Freitag Südtirol nicht auf der Reisewarnungsliste, wohl aber die Lombardei und die Gemeinde Vò in Venetien.
Die Ausbreitung des Virus hat ihren Höhepunkt in Deutschland mit (Stand Freitagnachmittag) 550 Infektions-, aber noch keinen Todesfällen nach Einschätzung des RKI noch nicht erreicht. Man müsse die Ausbreitung bremsen, eine Zunahme sei aber vorerst unvermeidlich, sagte Wieler. (ag./wg)
(Reuters/wg)