Die Staatsholding Öbag wird ihre Anteile an den Casinos Austria nicht aufstocken, die Tschechen bekommen die Mehrheit. Dafür hat man ihnen aber allerlei Zusagen abgerungen.
Gibt es nach vielen Jahren des Streits die Möglichkeit, Frieden zu schließen? Durchaus. Am Beispiel der Casinos Austria: In dem teilstaatlichen Glücksspielkonzern wurde genau genommen seit 2015 heftig machtgekämpft. Drei große Aktionäre – die tschechische Sazka (38 Prozent), die Republik Österreich (33 Prozent) und Novomatic (17 Prozent) standen sich im Ring gegenüber. Und plötzlich wird dort die Friedenspfeife herumgereicht: Novomatic verkauft die Casinos-Anteile an die Tschechen. Und die haben sich, nach monatelangen, intensivsten Verhandlungen nun mit der österreichischen Staatsholding Öbag auf ein gedeihliches Auskommen geeinigt. Mit Schrift und Siegel.
Das muss zelebriert werden – mittels einer am frühen Freitagnachmittag kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Da standen sie also, Seite an Seite: Öbag-Chef Thomas Schmid und der Chef der tschechischen Sazka, Robert Chvátal. Es ist noch nicht so lange her, dass Chvátal Schmid zum Rücktritt aufforderte und der postwendend mit Klage drohte. Schnee von gestern: Am Freitag gingen „Robert“ und „Thomas“ überaus freundschaftlich miteinander um.