Inspektion der Kriegsschäden. Der seit neun Jahren tobende Konflikt hat in vielen Städten Syriens schwere Verwüstungen hinterlassen. Machthaber Bashar al-Assad hat Trümmerfelder zurückerobert.
Analyse

Triumph im Trümmerfeld: Sieger und Verlierer in Syrien

Nach neun Jahren steht Diktator Assad mit Putins Hilfe vor dem Sieg im Syrien-Krieg. Der blutige Höhepunkt des Konflikts könnte – trotz Waffenruhe – aber noch bevorstehen.

Es ist ein letzter Versuch, eine humanitäre Katastrophe abzuwenden. Eine Million Menschen sind wegen der Kämpfe in der nordsyrischen Provinz Idlib auf der Flucht. Die Präsidenten Russlands und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan, haben eine Waffenruhe vereinbart. Entlang der Verbindungsstraße M4 wird ein Sicherheitskorridor eingerichtet. Doch am Freitag wurden erneut Gefechte gemeldet.

Die prekäre Lage an der türkisch-griechischen Grenze, die Erdoğan unter anderem wegen seiner Probleme in Syrien herbeigeführt hat, ist für die Europäer eine Erinnerung – daran, dass der Krieg nach wie vor nicht beendet ist. Die Bilanz des neunjährigen Syrien-Konflikts ist schrecklich: Bis zu einer halben Million Menschen sind gestorben. Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet von 380.000 Toten. 88.000 weitere Personen wurden demnach in syrischen Gefängnissen umgebracht, Tausende von Jihadisten verschleppt und ermordet. Laut UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR sind 5,6 Millionen Syrer aus dem Land geflohen. Und weitere 6,6 Millionen sind innerhalb Syriens auf der Flucht.

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