Kampf gegen das Coronavirus

Wie Russland dem Virus den Kampf ansagt

(c) APA/AFP/ALEXANDER NEMENOV
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Ankommende aus europäischen Staaten – darunter Deutschland und Italien – müssen in Haus-Quarantäne. Notfalls erwägt man den Ausnahmezustand.

Moskau. Die russische Hauptstadt kündigt im Kampf gegen das Coronavirus harte Maßnahmen an. Personen, die aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, China, Iran und Südkorea nach Moskau einreisen, müssen nach ihrer Ankunft in eine 14-tägige häusliche Quarantäne. Österreich wird in dem Erlass, den Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstagabend veröffentlichte, nicht genannt. Die russischen Behörden können die Liste der betroffenen Staaten allerdings ausweiten. Berichte, wonach auch Bürger der Schweiz, Großbritanniens, der USA und weiterer Staaten betroffen seien, wurden später dementiert. Italien reagierte auf die Entscheidung und empfahl Bürgern von Reisen nach Russland abzusehen.

Dass die Moskauer Behörden vorpreschen, kommt nicht von ungefähr. Die russische Hauptstadt verfügt über vier Flughäfen. Mit mehreren Tausend Ankünften täglich ist sie Russlands Tor zur Welt. Am Freitag registrierte man innerhalb eines Tages sechs Neuinfektionen, fünf davon in Moskau. Damit sind in Russland derzeit 13 Coronavirus-Fälle bekannt. Anfang März wurde der erste Coronavirus-Fall in Moskau bekannt: ein Russe, der aus dem Urlaub in Italien zurückgekehrt war. Am Donnerstag meldete St. Petersburg eine Infektion: Ein italienischer Student hatte sich bei einem Heimaturlaub infiziert.

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