Landesparteichef

Hofer mit 75 Prozent zum FPÖ-Obmann im Burgenland gewählt

Bundesparteichef Norbert Hofer wurde auch im Burgenland zum Chef gewählt
Bundesparteichef Norbert Hofer wurde auch im Burgenland zum Chef gewähltAPA/MANFRED FESL
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Norbert Hofer ist am Samstag in Neudörfl mit 75,75 Prozent zum burgenländischen FPÖ-Landesparteiobmann gewählt worden.

Norbert Hofer ist am Samstag in Neudörfl mit 75,75 Prozent zum burgenländischen FPÖ-Landesparteiobmann gewählt worden. Der FPÖ-Bundesparteichef erhielt 100 von 132 gültigen Stimmen. 32 Delegierte votierten für den Ex-Landtagsabgeordneten Manfred Haidinger, der 24,24 Prozent erreichte. Stimmberechtigt waren insgesamt 150 Delegierte.

Hofer nahm die Wahl an und bedankte sich für das Vertrauen "in einer sehr, sehr schwierigen Situation". Er verspreche, dass er alles geben werde, "um diese Partei nach vorne zu bringen". "Geben wir Gas gemeinsam", sagte er zu den Delegierten.

Vor der Abstimmung hatte es angesichts der Kampfkandidatur auf dem Landesparteitag der FPÖ mehrfach Appelle an den innerparteilichen Zusammenhalt gegeben. Er sei als Demokrat angetreten und nehme die Wahl zur Kenntnis, betonte Haidinger nach dem Votum: "Wir stehen jetzt alle gemeinsam hinter unserem neu gewählten Landesparteiobmann." Man gehe mit ihm mit neuem Elan in die nächsten drei Jahre, um gemeinsam die Gemeinderatswahlen im Burgenland schlagen zu können.

Im Vorfeld des Parteitages war nämlich eine Kampfabstimmung zwischen Ex-Landesrat Alexander Petschnig und Haidinger erwartet worden. Petschnig zog aber seine Kandidatur zugunsten von Bundesparteiobmann Hofer zurück.

Streit in der Partei

"Es war mir nie daran gelegen hier irgendwo einen Streit in die Partei zu bringen", betonte Haidinger vor der Obmann-Wahl. Er wolle auch keine Spaltung in die Partei bringen. Es sei nicht einfach für ihn, gegen Bundesobmann Hofer zu kandidieren, "das war auch nie meine Absicht".

Für ihn stelle es sich momentan so dar, dass "das Establishment in der eigenen Partei" erhalten werden solle. Am 26. Jänner sei die Landtagswahl verloren gegangen. Haidinger kritisierte die danach rasch erfolgte Bestellung des als Landeschef zurückgetretenen Johann Tschürtz zum Klubobmann im burgenländischen Landtag. Zudem sei Petschnig in einer Präsidiumssitzung als Parteiobmann designiert worden, was nicht statutenkonform sei.

Er selbst habe Überlegungen über eine Statutenänderung angestellt und sich Gedanken darüber gemacht, wie man die künftige Finanzierung des Landespartei sicherstellen könnte. Das sei ihm in der Landesparteileitung aber "abgedreht" worden. Er habe sich alles vorher genau überlegt - nur mit dem Bundesparteiobmann als Gegenkandidat habe er nicht gerechnet, räumte er ein. "Taschenspielertricks" seien angewendet worden, einen "Kampf mit offenem Visier" sehe er hier nicht, meinte Haidinger.

„Zusammenhalten, .. "

Hofer hatte vor der Kampfabstimmung vor einer Spaltung in zwei Lager gewarnt: "Zusammenhalten, zusammenhalten, zusammenhalten." Ob er bei der Landtagswahl in fünf Jahren gegen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) antreten werde, "Ich weiß es nicht". Er könne auch noch nicht sagen, wie es bei der nächsten Bundespräsidentwahl ausschauen werde, so der ehemalige Präsidentschaftskandidat.

"Es funktioniert nur dann, wenn wir geschlossen miteinander arbeiten", sagte auch Tschürtz. Was die FPÖ nun brauche, sei Mut und Freundschaft. Er wolle nichts schönreden: "Wir haben die Wahl verloren, aber wir haben uns jetzt einmal auf zehn Prozent stabilisiert und das ist genau die Marke, von der wir aufbauen können", sagte Tschürtz. Deshalb sei es seine Pflicht als Klubobmann zu diesem Aufbau beizutragen. Er verstehe auch interne Kritik - "aber das müssen wir aushalten".

Als Stellvertreter kandidierten nun Petschnig sowie der Abgeordnete Christian Ries und der ehemalige FPÖ-Klubchef im Landtag, Geza Molnar. Die FPÖ gehörte seit Sommer 2015 als Teil einer rot-blauen Koalition der Landesregierung an. Bei der Landtagswahl am 26. Jänner erreichte die SPÖ die absolute Mehrheit der Mandate und regiert nun im Burgenland allein, die Freiheitlichen müssen sich wieder auf ein Dasein als Oppositionspartei einstellen.

(APA)

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