Leitartikel

Keine Härte ohne Humanität

In den vergangenen Jahren hat man in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln eine Situation entstehen lassen, die es gar nicht geben dürfte. Nun muss man sie lösen.

Ja oder nein? Soll man Kinder und Teenager aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln aufnehmen? Die Frage teilt die politische Landschaft wie ein Grenzfluss. Die Grünen wären dafür, detto die Neos, mit einigem Wenn und Aber auch die SPÖ, ebenso mehrere Bürgermeister. Passieren wird es wohl nicht. Die ÖVP ist dagegen. Österreich, so das Argument, habe bereits viele Asylwerber aufgenommen, vor allem aber wolle man keine falschen Signale aussenden, sprich: Wer es nach Griechenland schafft, hat das Ticket zur Weiterreise.

Auch wenn hier türkise wahltaktische Motive mitgedacht werden müssen: Da ist etwas dran. Doch ändert das nichts daran, dass in den Lagern Zustände herrschen wie im Krieg: Krankheit, Gewalt, Kälte. Und zwar nicht erst seit der Eskalation an der türkisch-griechischen Grenze, seit den Debatten über Erpressung durch Elend. Wer immer in den vergangenen Jahren Moria auf Lesbos besuchte – egal ob Journalisten oder Politiker –, war schockiert. Geändert hat das nichts.

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