Interview

Mit Eurobonds gegen die Corona-Krise: "Brauchen eine europäische Großoffensive"

Eine Frau in einer Mailänder U-Bahnstation
Eine Frau in einer Mailänder U-BahnstationAPA/AFP/MIGUEL MEDINA
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Mit Eurobonds gegen die Coronakrise: Vincenzo Boccia, Präsident von Italiens Industriellenvereinigung Confindustria, will durch Infrastrukturprojekte einen Produktionskollaps verhindern. Seine Regierung fordert er auf, besser zu kommunizieren.

Italiens Regierung hat in dieser Woche noch striktere Quarantänemaßnahmen wegen des Coronavirus verordnet, alle Schulen sind geschlossen und rund ein Viertel der Bevölkerung stehen jetzt unter Quarantäne. Ist diese Reaktion gerechtfertigt?

Vincenzo Boccia: Wir haben von Anfang an gesagt: Man muss reagieren – aber ohne Panik auszulösen. Die Regierung setzt richtige Schritte. Allerdings muss sie diese besser kommunizieren - in Italien und im Ausland ist man alarmiert. Wir müssen die Verbreitung eindämmen, auch um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Rom muss also deutlicher erklären, dass die Krankheit in den allermeisten Fällen glimpflich verläuft. Dass 95 Prozent problemlos heilen, fünf Prozent ins Spital müssen, die allerwenigsten Fälle lebensgefährlich sind. Wir müssen zweigleisig fahren: mehr Krankenhausbetten – aber gleichzeitig einen sofortigen Notfallplan für unsere Wirtschaft. Nicht, weil Wirtschaft wichtiger als Gesundheit ist. Sondern weil sich die ökonomische Zwangslage schnell in eine soziale Krise verwandeln könnte – und dies nationalistische Kräfte stärkt.

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