Bei der Finanzkrise wäre man lieber nicht dabei gewesen. Der Verkaufszeitpunkt war aber genauso schwer zu erkennen wie der Kaufzeitpunkt.
Morgen, Dienstag, ist es zwanzig Jahre her, dass der Technologieindex Nasdaq Composite ein Rekordhoch erreicht hat, das 15 Jahre lang nicht übertroffen werden sollte. Im März 2000 platzte die Dotcom-Blase. Es dauerte zweieinhalb Jahre, bis der Boden erreicht war, insgesamt ging es um 75 Prozent nach unten. Es kann noch schlimmer kommen: Der japanische Nikkei liegt noch immer um 40 Prozent unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 1989.
Die schlimmste Börsenkrise brach 1929 aus: Der Dow Jones fiel bis 1932 um mehr als 80 Prozent, bis zum nächsten Allzeithoch dauerte es 25 Jahre. Das ist lang her, doch vielen Anlegern sitzt die Finanzkrise 2008/09 noch in den Knochen. Damals ging es innerhalb von eineinhalb Jahren um mehr als die Hälfte nach unten und es dauerte sechs Jahre bis zum nächsten Allzeithoch an der Wall Street, während man in Wien noch immer auf ein solches wartete.
Das weckt böse Erinnerungen, nachdem sich die Aktien binnen zwei Wochen um mehr als zehn Prozent von ihren Allzeithochs entfernt haben. Dass es weiter nach unten geht, ist wahrscheinlich.
Der VIX-Index, der die Schwankungen an der Wall Street misst und als Angstindikator gilt, ist inzwischen höher als während der Euro-Schuldenkrise 2011, noch höher ist er während der Finanzkrise gewesen.