ORF-"Pressestunde"

Kurz stellt weitere Maßnahmen gegen Coronavirus in Aussicht

APA/dpa/Felix Kästle
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Bundeskanzler Sebastian Kurz deutet weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus an: „Jeder Tag, den wir jetzt gewinnen, hilft uns, was unsere medizinischen Kapazitäten betrifft."

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sagte am Sonntag in der ORF-"Pressestunde", man müsse versuchen, die Ausbreitung der neuen Krankheit bis nach Ende der aktuellen Grippewelle zu verzögern. Konkrete Maßnahmen nannte er nicht, deutete aber unter anderem die vorübergehende Schließung von Schulen und Kindergärten an.

"Was wir verhindern müssen ist, dass es eine rasche Ausbreitung des Coronavirus gleichzeitig mit der Grippewelle gibt", sagte Kurz. Andernfalls würde das Gesundheitssystem an seine Kapazitätsgrenzen stoßen. Derzeit gebe es zusätzlich zu den Corona-Infektionen nämlich noch über 100.000 Grippepatienten. "Jeder Tag, den wir jetzt gewinnen in der Ausbreitung, hilft uns, was unsere medizinischen Kapazitäten betrifft." Auch Italien strenge sich an, "weil ihnen sonst das Gesundheitssystem zusammenbricht".

Bei der Bevölkerung warb Kurz um Verständnis für weitere Maßnahmen. Die Akzeptanz für die aktuellen Quarantänemaßnahmen sei vorhanden. "Aber natürlich wird es in weiterer Folge nicht nur eine Einschränkung im Flugverkehr geben oder im Austausch mit Italien, sondern wir werden täglich beurteilen müssen, welche Maßnahmen setzen wir darüber hinaus", so der Bundeskanzler. Es werde darum gehen, das öffentliche Leben ein Stück weit zu verlangsamen.

Als Beispiele nannte Kurz die vorübergehende Schließung von Schulen, Kindergärten und Universitäten sowie die Einschränkung von Großveranstaltungen. Man müsse diese Schritte aber "zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Dosierung" setzen, denn lange könne eine Volkswirtschaft das nicht durchhalten.

Je mehr Infektionen es gebe, desto schwieriger werde es aber, jede einzelne Ansteckung zurückzuverfolgen, räumte Kurz ein: "Irgendwann kommt man in eine Phase, wo man zwar hinnehmen muss, dass die Ausbreitung stattfindet, aber versucht zu verhindern, dass es einen Peak gibt."

Wirtschaftliche Auswirkungen erwartet Kurz aber jedenfalls. "Ganz hart wird es Italien treffen", so der Bundeskanzler, "aber auch an Österreich wird das nicht spurlos vorübergehen".

(APA)

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