Investoren sollten frauengeführte Unternehmen genauer unter die Lupe nehmen. Denn diese könnten unterbewertet sein, obwohl so viel für den Erfolg eines diversen Managements spricht.
Wien. Am Frauentag wurden die Frauen gefeiert. Investoren tun das nicht – erst recht nicht, wenn eine Frau in den Vorstand berufen wird. Die Aktien würden zwei Jahre lang mit einem Kursrückgang reagieren. Das ergab eine Analyse der vergangenen 14 Jahre weltweit notierter Unternehmen durch die Insead Business School. Der Marktwert eines Konzerns sank um 2,3 Prozent, wenn eine Frau ins Management berufen wurde.
Der Markt ist voreingenommen
„Wenn jemand voreingenommen ist, dann ist es der Markt“, sagte Kaisa Snellman, Co-Autorin der Studie. Im deutschen Leitindex DAX war eine außergewöhnliche Reaktion auf das weibliche Geschlecht zuletzt nicht erkennbar. Im Oktober 2019 unterbrachen gleich zwei Frauen eine lange Kette männlicher Vorstände: Dem Softwarekonzern SAP steht nun die US-Amerikanerin Jennifer Morgan vor. Beim Stahlriesen ThyssenKrupp wechselte die deutsche Maschinenbauingenieurin Martina Merz vom Aufsichtsrat auf den Chefsessel im Vorstand. Beide Aktien reagierten zunächst positiv, fielen dann aber zurück. Allerdings wies das Marktumfeld eine ähnliche Entwicklung auf.