Kritik

Musikverein: Viel Effekt, doch wenig Tiefe

Stefan Gottfried (Archivbild).
Stefan Gottfried (Archivbild).(c) imago/SKATA
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Händels Oratorium „Solomon“ im Zyklus des Concentus musicus.

Um Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit, aber auch um das Zusammentreffen Salomons mit der ihn bewundernden Königin von Saba geht es in Händels dreiteiligem Oratorium. Das Sujet hat ihn zu prächtigen, von einfacher Homophonie bis zu funkelnder, anspruchsvoller Vielstimmigkeit reichenden Chorszenen inspiriert. Aber nicht der Leiter des gewohnt präzise artikulierenden, eloquent phrasierenden Arnold-Schönberg-Chors, Erwin Ortner, dirigierte die Aufführung, sondern der künstlerische Leiter des Concentus musicus, Stefan Gottfried.

Als virtuoser Cembalist setzte er an der Spitze seines souverän aufspielenden Ensembles vorrangig auf Präzision, Transparenz, wählte meist zügige Tempi. Das verfehlte seinen Effekt nicht, drängte die intimen Momente, vor allem die subtile Sinnlichkeit, die ebenso ein wesentliches Merkmal dieser Partitur sind, etwas zurück. Äußerlicher Glanz dominierte zuweilen über den Gehalt dieses Stücks, das zu einseitig aus seinen dramatischen Momenten gelesen wurde.

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