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Österreich feiert eine Daviscup-Sternstunde

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Der 3:1-Sieg gegen Uruguay führt Österreichs Mannschaft Ende November erstmals zur Finalwoche in Madrid. Für den ÖTV ist es eine Selbstbestätigung, für Captain Stefan Koubek ein Erlebnis – nur, spielt dann Dominic Thiem mit?

Premstätten. Ende November spielt Österreichs Daviscup-Team erstmals nach der Reform dieses Turnieres im finalen Konzert der Großen mit. Der am Freitag und Samstag in Premstätten bei Graz eingefahrene 3:1-Sieg in der Qualifikationsrunde gegen Uruguay ebnete den Weg ins Madrider Finalturnier, dessen sechs Vorrundengruppen am Donnerstag (17 Uhr) in London ausgelost werden.

In der unmittelbaren Freude nach dem Sieg wollte die ÖTV-Truppe aber weder über Gegner noch intensiv über Madrid reden. Die Aufmerksamkeit galt dem Glücksmoment des Weltgruppen-Erfolgs. „Die Woche war genial“, sagte ÖTV-Captain Stefan Koubek. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Ich freue mich, dass ich mit ihr nach Madrid fahren kann.“

Die größte Frage drängt sich aber schon jetzt vor oder auf: Spielt dann Dominic Thiem mit oder nicht? Dass der Weltranglisten-Dritte sein Okay zum finalen „Showdown“ geben wird, scheint so gut wie fix. Allerdings: Die ATP Finals in London enden am 22. November und damit am Tag vor Beginn der Daviscup-Woche. Erreicht der Australian-Open-Finalist wieder das Event der Top acht und das Halbfinale oder Endspiel, wird es ein intensives Saisonfinale.

Aus aktueller Sicht scheint Dennis Novak als zweiter Einzelspieler gesetzt, wenngleich Jurij Rodionov trotz der Dreisatzniederlage gegen Pablo Cuevas leistungsmäßig überzeugt hat. Novak aber hat die durch Thiems Abwesenheit geerbte Führungsposition mehr als nur gut erfüllt, er gewann sowohl gegen Martin als auch gegen Pablo Cuevas.

Für Novak, 26, sei der Erfolg über Pablo Cuevas der emotionalste Sieg seiner Karriere gewesen. Darum flossen auch Tränen. Doch trotz seiner starken Bilanz von acht Siegen bei drei Niederlagen stellte er den Teamerfolg voran: „Ich muss mich bei Jurij, Jürgen (Melzer) und Oli (Marach) bedanken – ich glaube, die haben den Cuevas gut bearbeitet.“

Jürgen Melzer und Oliver Marach hatten beim 4:6, 6:3, 7:5 gegen Pablo Cuevas/Ariel Behar einmal mehr die bekannte Stärke von Österreichs Doppel bewiesen, auch wenn es nicht ihre Topleistung war. „Ich glaube, wir können beide besser spielen“, meinte Melzer.

Im Verband wird es hingegen bereits ab Montag intensiv, die Planungen für Madrid laufen an. Für ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda sei es wichtig, dass das Team auch eine starke Fan-Kolonie hinter sich haben werde. „Wir werden einen Charter organisieren, möglichst viele hinkarren.“ Es bleibt jedoch auch eine Preisfrage.

Der finanzielle Aspekt der Finalteilnahme sei hingegen nicht zu verachten. „Ich sage keine Zahlen, das machen wir nie“, so führte Schweda aus. „Aber für die Spieler und den ÖTV ist es sehr lukrativ.“

Alle Ergebnisse Qualifikations-Runde

Österreich – Uruguay 3:1, Kroatien – Indien 3:1, Ungarn – Belgien 3:2, Australien – Brasilien 3:1, Deutschland – Weißrussland 4:1. Italien – Südkorea 4:0, Japan – Ecuador 0:3, Schweden – Chile 3:1, Kasachstan – Niederlande 3:1, USA – Usbekistan 3:0, Kolumbien – Argentinien 3:1, Slowakei – Tschechien 1:3. (Alle Sieger in Madrid).

Bereits zuvor qualifiziert: Spanien, Kanada, Großbritannien, Russland, Frankreich, Serbien

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.03.2020)

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