Die Coronakrise verschärft sich. Innerhalb eines Tages starben allein in der Lombardei über 100 Menschen. Angesichts steigender Fallzahlen hat die Regierung Landesteile unter Quarantäne gestellt.
Rom. Am Wochenende jagte in Italien eine Horrormeldung die nächste. In der Nacht zum Sonntag hieß es, die Regierung bereite ein Dekret vor, das vorsehe, „die Lombardei zu schließen“. Die Lombardei ist die wirtschafts- und bevölkerungsstärkste Region des Landes und gleichzeitig die Region, die bisher am stärksten vom Ausbruch von Corona betroffen ist: Mit aktuell 2742 Coronapatienten befinden sich 54 Prozent der landesweiten Infektionen in dieser Region. Innerhalb eines Tages starben dort mehr als 100 Menschen.
Insgesamt gab es damit in Italien laut offiziellen Zahlen von Sonntagabend über 6387 mit dem Coronavirus infizierte Personen. 366 Menschen, die positiv auf das Virus waren, sind bisher gestorben. 567 Menschen befinden sich zurzeit auf der Intensivstation, 622 sind bereits wieder genesen. Damit ist Italien nach wie vor das europäische Land, das am stärksten vom Ausbruch der Covid-19 Lungenkrankheit betroffen ist.
Seit rund zwei Wochen bekämpft das Land die Ausbreitung des Virus mit umfangreichen Gegenmaßnahmen. So wurden elf Gemeinden um die Ausbreitungsherde in Norditalien sofort nach Bekanntwerden des Ausbruchs unter Quarantäne gestellt, Geschäfte geschlossen, der Zugang und das Verlassen der Gebiete untersagt und die Einhaltung von Polizei und Militär kontrolliert.
Sturm auf den letzten Zug aus Mailand
In den angrenzenden Gebieten ist das öffentliche Leben stark eingeschränkt. So werden Gottesdienste per Liveübertragung abgehalten, Fußballspiele vor leeren Rängen abgehalten, Hochzeiten verschoben und Angestellten Heimarbeit verordnet.