Einige Experten sehen einen Zusammenhang zwischen der Infektion in der Lombardei und dem ersten Fall in Bayern. Möglicherweise ist aber das Coronavirus über viele Wege nach Europa gelangt.
Seit Monaten suchen Virologen verzweifelt nach Italiens „Patienten null“, der ersten am Coronavirus infizierten Person. Nun gibt es eine neue Spur: Diese führt nicht zur „illegalen“ chinesischen Community, wie seit Wochen auf sozialen Medien propagiert wird. Sondern nach Deutschland. Darauf weisen deutsche Ärzte in einem Brief hin, der im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurde.
Es handelt sich um den ohnehin bekannten Fall aus Bayern, einen der allerersten (diagnostizierten) Covid-19-Patienten in Europa. Der 33-jährige Mitarbeiter einer Autozuliefererfirma aus Stockdorf, nahe München, war bereits Ende Jänner erkrankt. Angesteckt hatte er sich bei einer chinesischen Kollegin, einer Mitarbeiterin der Firma in China, während eines Business-Meetings: Die Frau war am 20. und 21. Jänner nach Bayern gereist, erste Symptome der Krankheit hatte sie aber auf der Rückreise nach China verspürt. Zurück in Shanghai hatte sie sich testen lassen, sie war positiv. Ihre Familie aus Wuhan hatte sie Mitte Jänner besucht.