Es sei wohl damit zu rechnen, "dass wir direkt in eine Epdemiewelle hineinlaufen“, glaubt der deutsche Experte Christian Drosten.
Der Frühling und der Sommer mit wärmeren Temperaturen dürften die Ausbreitung des Coronavirus aus Expertensicht nicht sehr stark verlangsamen. Es sei wohl damit zu rechnen, "dass wir direkt in eine Epdemiewelle hineinlaufen", sagte der Direktor des Instituts für Virologie an der Charite, Christian Drosten, am Montag in Berlin.
Der saisonale Effekt auf diese Viren dürfte voraussichtlich nicht so groß sein wie auf einige andere Erkältungsviren. Drosten verwies auf entsprechende verfeinerte Modellrechnungen einer Studie aus den USA.
Deutschland habe das Virusgeschehen sehr früh erkannt und sich damit einen extremen Vorsprung in der Erkennung der Epidemie gesichert, erläuterte der Virologe. "Das hat dazu geführt, dass wir jetzt sehr hohe Fallzahlen in den Statistiken haben, ohne relevant große Zahlen von Todesfällen berichten zu müssen."
An der Suche nach Medikamenten und einem Impfstoff gegen das Coronavirus beteiligen sich Verbandsangaben zufolge weltweit zahlreiche Arzneimittelhersteller. Es gebe mindestens 16 Projekte für Impfstoffe, davon neun von Unternehmen und sieben von Forschungsinstituten, teilt der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) mit. Aus Deutschland ist darunter die Biotechfirma CureVac. Bislang habe aber noch bei keinem Impfstoff die Erprobung mit Freiwilligen begonnen. Ein solcher werde frühestens in zwölf bis 18 Monaten auf den Markt kommen. Schneller dürfte es bei Medikamenten zur Behandlung der Atemwegserkankung gehen. Die Eignung werde gegenwärtig in klinischen Studien mit Covid-19-Patienten geprüft.
(APA/dpa)