Mit Federn, Haut und Haar

Umdenken in Zeiten von Corona?

Das Coronavirus wird uns nicht das letzte pandemiebedingte Innehalten bescheren. Wäre es nicht an der Zeit, die Pause kreativ zu nutzen?

Ein Virus verschafft der Biosphäre eine Atempause. So bleibt uns im Moment viel CO2 erspart, wegen des einbrechenden Flugverkehrs, weil viele Konferenzen abgesagt bzw. digital abgehalten werden und weil die Industrie die Produktion zurückfahren muss. Werden weltweit schwächelnde Konjunkturen und sinkende Steuereinnahmen die dringlichen Klima-Investitionen bremsen? Dann wäre die Corona-bedingte ökologische Atempause teuer erkauft. Jedenfalls überraschte Corona sowohl Politik als auch Wirtschaft, obwohl Experten schon lange vor immer häufiger werdenden Pandemien durch rasch mutierende Viren und Bakterien warnen.

Weltweit brachen die Flugpassagiere um 20 Prozent ein; im ersten Quartal waren das 20 Millionen Passagiere weniger allein auf den China-Strecken. Das entspricht etwa 5 Milliarden Euro Umsatzverlust, aber auch einer CO2-Ersparnis von mindestens 60 Millionen Tonnen. Das wird natürlich nicht so bleiben, aber vielleicht bewirkt es ein wenig Besinnung auf allen Ebenen. So hängt die Qualität von Erholung nicht mit der geflogenen Distanz zusammen. Und obwohl nichts über persönliche Treffen geht, könnten Meetings zunehmend auf den Bildschirm verlagert werden. Vielleicht fördert das sogar die Konzentration auf das Wesentliche. So sagten unter anderem die Weltkonzerne Google und Facebook ihre Jahrestreffen ab und ersetzten sie teils durch den digitalen Konferenzraum. Damit treibt man einschlägige Technologien voran, die auch in Zukunft Fliegen weniger nötig machen.

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