Morgenglosse

Wie wählt Michael Ludwig?

Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig
Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael LudwigAPA/ROBERT JAEGER
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Der Wiener Bürgermeister hat widerwillig angekündigt, bei der SPÖ-Mitgliederbefragung für Pamela Rendi-Wagner zu stimmen. Beim Ankreuzen ist er aber allein.

Zeitweise fehlten Michael Ludwig die Worte. Genauer gesagt: Die Worte des Wiener Bürgermeisters waren im Konferenzsaal, bei der Klubklausur der Wiener SPÖ, zeitweise nicht zu hören. Irgendwer stand auf der Leitung. Im wahrsten Sinn des Wortes.

Erst als das Tonkabel getauscht wurde, waren die Redner auf der Bühne wieder einwandfrei zu hören. Das war aber erst nach der Rede des Wiener SPÖ-Vorsitzenden der Fall.

Die Tonstörung, aufgrund der Ludwig mit seinen Botschaften (akustisch) teilweise nicht durchgekommen ist, ist symptomatisch für die aktuelle Situation der Wiener SPÖ. Es ist Wahlkampf, es geht um die Zukunft der bedeutendsten SPÖ-Landesgruppe - und Ludwig kommt mit seinen Themen derzeit nur schwer durch. Auslöser dieser inhaltlichen Tonstörung ist die politisch angeschlagene Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner, die bei ihrer Mitgliederbefragung auch die Vertrauensfrage stellt. Das überlagert Ludwigs Wahlkampf – weshalb das Verhältnis von Ludwig zu Rendi-Wagner derzeit ähnlich ist wie jenes von Sebastian Kurz zu Reinhold Mitterlehner.

Erst nach einer mehrtägigen Abkühlphase erklärte der Bürgermeister am Montag, dass er bei der Mitgliederbefragung doch für Rendi-Wagner stimmen werde. Doch Rendi-Wagner sollte sich nicht zu früh freuen. Die Befragung ist anonym. Und wie jemand heimlich in seinen eigenen vier Wänden abstimmt, lässt sich nicht nachvollziehen. Auch nicht bei Michael Ludwig.

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