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Kogler: "Selbstverständlich wird nicht geschossen an der Grenze"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne)APA/ROLAND SCHLAGER
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Der grüne Vizekanzler will Bundeskanzler Kurz von der Aufnahme besonders hilfsbedürftiger Flüchtlinge aus den griechischen Lagern überzeugen.

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) gibt sich nicht geschlagen. Er wolle Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) von der Aufnahme besonders hilfsbedürftiger Flüchtlinge aus den griechischen Lagern überzeugen, sagte er am Montagabend in der ORF-Sendung „Zeit im Bild 2". Es gelte jetzt vor allem, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Kranke herauszuholen, betonte er. 

Darüber sei in mehreren Ländern Konsens zu erzielen: „Da soll Österreich nicht zurückstehen", sagte der Grünen-Chef im Gespräch mit Moderator Armin Wolf.

Kogler will daher beim Koalitionspartner dafür werben, dass „Österreich Teil der Koalition der Willigen wird, wenn sich nicht sofort die Bedingungen (in den Lagern, Anm.) verbessern." Dass es den von der ÖVP gefürchteten Pull-Effekt geben wird, wenn man besonders betroffenen Gruppen wie Kindern die Reise ans griechische Festland oder in andere EU-Länder ermöglicht, glaubt Kogler nicht.

Was die Grenzsicherung gegen einen allfälligen Flüchtlingsstrom angeht, weist er die FPÖ-Forderung, im Fall der Fälle auch Waffen einzusetzen, zurück: „Selbstverständlich wird nicht geschossen an der Grenze."

Kogler für einheitlichen Umgang bei Großveranstaltungen

Weiters griff Kogler, seines Zeichens auch Sportminister, die Forderung von Wiens Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ), einheitliche Richtlinien zu Sportveranstaltungen während der Corona-Krise zu erlassen, auf. Das sei eine "vernünftige Forderung", meinte der Grüne im ORF.

Jedenfalls soll es ein bundeseinheitliches Vorgehen geben, wenn es nach dem Minister geht. Kogler denkt aber auch über die Staatsgrenzen hinaus und regte eine gemeinsame Betrachtung mit anderen Ländern an. Kommende Woche könnte man zu einer Entscheidung kommen.

>>> Werner Kogler in der "ZiB2"

(APA/Red.)

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