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Sportevents wegen Coronavirus verwaist oder vertagt

Der Lask muss den Europacup-Schlager gegen Manchester United vor leeren Rängen austragen (Symbolbild).
Der Lask muss den Europacup-Schlager gegen Manchester United vor leeren Rängen austragen (Symbolbild).(c) APA/AFP/ANSA/CIRO FUSCO
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Die Einschränkungen für Veranstaltungen treffen Österreichs Sport. Der Lask fällt um den Heimvorteil im Europacup um, der Wien-Marathon wurde abgesagt. Eishockey kürt keinen Meister, in Fußball oder Handball pausieren die Ligen.

Achtelfinale der Europa League, Manchester United – und keine Zuschauer. Bitterer hätte es für den Lask kaum kommen können. Statt eines Europacup-Schlagers auf der mit 14.000 Fans ausverkauften Gugl müssen die Linzer das Hinspiel gegen den englischen Spitzenklub an diesem Donnerstag vor leeren Rängen austragen. Dass statt lautstarken Rückhalts gähnende Leere herrschen wird, sei „natürlich schade, wenn man bedenkt, welch riesige Stimmung es bei den bisherigen Spielen gegeben hat“, sagte Mittelfeldspieler Peter Michorl. An der Lust auf eine Sensation ändere das für ihn aber nichts.

Noch lässt sich nicht sagen, wie viele der knapp 1000 United-Fans, die sich Tickets gesichert haben, die Reise nach Linz antreten werden, und wo sie in der Stadt dann letztlich das Spiel anschauen.

Auch andere Europa-League-Duell quer durch Europa finden vor leeren Rängen statt oder wurden wie jenes in Basel abgesagt. Die AS Roma darf zum Gastspiel in Sevilla nicht landen.

Bundesliga setzt aus

Um solchen Geisterspielen zu entgehen, hat die Fußballbundesliga den Ligabetrieb vorerst ausgesetzt. Die nächsten beiden Runden der ersten und zweiten Liga, darunter der Schlager der Meistergruppe zwischen Salzburg und Rapid am Sonntag, wurde verschoben. Tickets dafür behalten ihre Gültigkeit. Über die Nachtragstermine entscheidet die Bundesliga kommende Woche in einer Klubkonferenz. „Ziel ist es, alle Spiele mit Zuschauern durchzuführen“, betonte Christian Ebenbauer, Vorstandsvorsitzender der Liga.

Viel Spielraum bleibt allerdings nicht: Nur eine Woche nach der 32. und letzten Bundesligarunde am 16./17. Mai möchte Teamchef Franco Foda die Vorbereitung auf die EM (ab 12. Juni) beginnen.

Fragen zu ÖFB-Tests und EM

Auch das Nationalteam ist vom Regierungserlass unmittelbar betroffen. So muss das Testspiel gegen die Türkei in Wien am 30. März ohne Zuschauer stattfinden, zudem könnte die Partie in Wales am 27. März am Ende von Zuschauer- oder Reiserestriktionen betroffen sein. Der ÖFB wird alle Vorbereitungen und Vorkehrungen treffen, um die Länderspiele zur Austragung zu bringen, hieß es in einer Aussendung. Dazu findet am heutigen Mittwoch ein Treffen des Verbandes mit den zuständigen Behörden und Vertretern des Krisenstabs statt.

Da Österreich nur eines von mehreren EM-Teilnehmerländern ist, dessen Ligabetrieb vor der Endrunde in Terminnot gerät, wächst der Druck auf die Uefa, eine Verschiebung der Endrunde anzudenken. Das erscheint angesichts des dichten Spielkalenders in Europa und der TV-Verträge jedoch sehr unwahrscheinlich. Die Uefa wies diesbezügliche Spekulationen zurück. Man stehe in Kontakt mit allen Behörden. „Der ursprüngliche Zeitplan muss nicht geändert werden. Das Thema wird ständig überprüft“, hieß es.

Kein Eishockey-Meister, andere Ligen pausieren

Für Indoor-Veranstaltungen gilt ab sofort eine Beschränkung auf 100 Personen. Die Eishockey-Liga wird nach drei ausgetragenen Viertelfinal-Spieltagen vorzeitig beendet. Diese drastische Maßnahme gab die Liga am Dienstagnachmittag bekannt. In der Saison wird damit kein Meister gekürt. Zuvor waren die vierten Spiele der Viertelfinal-Serie für den gleichen Abend gecancelt worden.

Mit einem Tag Verzögerung verkündeten auch Handball, Basketball und Volleyball ihren Ligabetrieb bis auf weiteres zu pausieren.

Wien-Marathon wartet ab

Auch der für den 19. April angesetzte Vienna City Marathon wurde am Mittwoch abgesagt. Schon am Dienstag hatte man die Anmeldung für alle Bewerbe geschlossen. Der für 5. April geplante Linz-Marathon findet ebenfalls nicht statt, Stadt und Veranstalter prüfen einen Ersatztermin.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.03.2020)

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