RTR

Internetversorgung in Zeiten von Coronavirus und Home-Office nicht in Gefahr

www.BilderBox.com
  • Drucken

Die Telekom-Regulierungsbehörde RTR geht nicht davon aus, dass es zu Internetausfällen in Österreich kommen wird. Engpässe könnte es jedoch bei Firmen geben, die über VPN ins Firmennetzwerk eingeloggt sind.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat im Zuge der Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, Firmen dazu aufgerufen, vermehrt Heimarbeit zu ermöglichen. Bedenken, dass es damit zu Internetproblemen kommen könnte, zerstreut nun der Telekom-Regulierer RTR. Engpässe könnte es aber für einzelne Firmennetzwerke geben, wenn viele Mitarbeiter gleichzeitig von außerhalb via VPN (Virtual Private Network) einloggt sind.

Grundsätzlich seien die für Homeoffice notwendigen Bandbreiten nicht sehr hoch, weil es sich meist um textbasierte Anwendungen handelt, wo kaum Daten anfallen. Außerdem ist der Datenverkehr auch bisher schon angefallen, halt am Arbeitsplatz im Büro. Dies würde sich einfach nur verschieben.

Selbst vermehrte Videokonferenzen oder externe Datenbankzugriffe würden die Netze nicht überlasten, sagten RTR-Chef Klaus Steinmaurer und Gregor Goldbacher von der zuständigen Behörde.

Das Netz könnte sogar entlastet werden

Da sich die Zugriffe bei Homeoffice auf mehr Zugangspunkte verteilen, könnte dies das Netz möglicherweise sogar entlasten. Eine kurzfristige Aufstockung der Bandbreiten wäre technisch ohnehin nicht möglich. Auch eine Umwidmung, dass Telearbeit Vorrang gegenüber anderen Anwendungen wie Videostreaming hat, ist aufgrund der Netzneutralität nicht möglich und wäre sogar gesetzlich verboten.

Auch vermehrte Zugriffe auf Online-Videotheken hält die Infrastruktur aus. Netflix, die ORF-TVthek und andere Anbieter passen die Qualität der Videostreams nämlich an die Bandbreite an. Viele Dienste schaffen auch bei geringer Bandbreite eine hohe Auflösung, weil sie die Streams komprimieren.

Die RTR geht davon aus, auch selbst bald soweit wie möglich ins Homeoffice zu wechseln. Noch gebe es eine solche Anweisung seitens der Regierung nicht. Auch an anderer Front war die Behörde schon mit dem Thema befasst. So habe sich ein Mobilfunkkunde an die Schlichtungsstelle der Behörde gewandt, weil er in Quarantäne sein Wertkartenhandy nicht aufladen konnte. In der Regel ist eine Aufladung auch aus der Ferne möglich.

(bagre)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.