Die Regierung will ab 2021 die Kriterien für die Tauglichkeit lockern. So sollen mehr Grundwehrdiener und Zivildiener eingesetzt werden. Über die Gründe der Untauglichkeit – und warum es auch gute Nachrichten gibt.
Wien. Wie schafft man es, mehr taugliche junge Männer für den Zivildienst und das Bundesheer zu bekommen? Die türkis-grüne Bundesregierung beschloss im Ministerrat dafür eine „Punktation“. Es ist ein erster Schritt für ihr Projekt, das nun im Verteidigungsministerium angegangen wird. Experten im Haus von Klaudia Tanner (ÖVP) sollen die Regeln bei der Musterung überarbeiten. Ab 2021 soll es nämlich striktere Kriterien dafür geben, dass junge Männer als untauglich gelten – und damit weder Zivildienst noch Grundwehrdienst leisten müssen.
Details sind noch unklar, so viel steht allerdings fest: „Volltaugliche“ sollen auch weiterhin uneingeschränkt eingesetzt werden. Dann folgt eine zweite Kategorie, die „Teiltauglichkeit“. Betroffene junge Männer sollen für individuell passende Tätigkeiten eingesetzt werden. Zum Beispiel im Büro oder in der Küche. Nur wer aufgrund einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung tatsächlich nicht dazu in der Lage ist, soll auch in Zukunft nicht zum Dienst erscheinen müssen. Verteidigungsministerin Tanner rechnet durch diese Maßnahme mit 2000 bis 3000 zusätzlichen Grundwehrdienern sowie 500 Zivildienern.