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Kurzalbum

Lou Asril: Aus Seitenstetten in den Musikhimmel

Flug über die Industrielandschaft? Beim Videodreh hing Lou Asril an einem Kranhaken.
Flug über die Industrielandschaft? Beim Videodreh hing Lou Asril an einem Kranhaken.(c) Ink
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Urbaner Sound kann auch aus der Provinz kommen. Lou Asril,  wortkarger Bub aus einem niederösterreichischen Dorf, klingt wie ein R&B-Sänger aus Los Angeles. Jetzt legt er sein erstes Minialbum vor.

Die nassen, hügeligen Landschaften rund um Amstetten können in den Monaten Februar und März eine Tristesse entwickeln, die auch stabilen Charakteren zu schaffen macht. Lukas Riel, geboren im Jahr 2000, war das Schicksal beschieden, dort aufzuwachsen. Wenigstens hatte er als Spross einer Musikerfamilie rasch eskapistische Strategien zur Hand. Er verwandelte sich in ein androgynes Geschöpf namens Lou Asril und begann Musik zu machen, die entschieden mehr nach Los Angeles als nach St. Peter an der Au oder Seitenstetten klingt, wo er aufwuchs. „Du hast da halt viel Natur, aber Sport hat mich und meine Freunde nicht interessiert“, meint er heute lapidar: „Also wurde es Musik.“

Schon mit elf Jahren begann er in der Einschicht zu komponieren. Statt verdrossen in einer Lehre zu landen, fantasierte er sich in wüste Dubstep- und Technoszenarien hinein. Eines Tages hatte er seinen Heureka-Moment: „Lang habe ich geglaubt, dass Coolness bedeutet, hart zu sein. Nach außen zu repräsentieren. Heute weiß ich, dass es genau umgekehrt ist.“ Diese Weichheit ist sein Markenzeichen. Auch gesanglich. Sein Kurzalbum „Lou Asril“ wird von betörendem Falsettgesang dominiert. Der glatt anmutende Opener „Divine Goldmine“ war bereits im Vorjahr ein kleiner Hit auf FM4. Darin fiepst Asril sehnsuchtsvoll die Worte: „2019 love is love from Seidansten to Hollywood.“